Die HSC-Reserve ist in der Begegnung beim Tabellennachbarn in der Pflicht
Vom HSC 2000 Coburg II muss nach der Abreibung vom Sonntag im kommenden Spiel, Samstag in Großsachen, eine ganz andere Einstellung erwartet werden, denn es geht an der Bergstraße in Baden-Württemberg wiederum gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf der 3. Liga Ost. Die mannschaftliche Geschlossenheit muss wieder her, denn davon war vor allem in Halbzeit zwei zuletzt überhaupt nichts zu sehen, die kämpferische Einstellung verpuffte am Ende immer mehr und richtige Emotionen, eine Fehlanzeige. Schon sehr bald war der Wurm drin in dieser Partie und egal was die Trainer von der Bank aus versuchten, es blieb nur Stückwerk und am Ende eine etwas unrühmliche Niederlage, denn letztlich war auch eine leichte Resignation zu beobachten. Insgesamt ein Spiel, das so nicht zu erwarten war. Die Trainer haben nun eine ganz schwierige Aufgabe zu lösen. Sie müssen den Spielern in den Übungsstunden nicht nur das richtige Konzept für die kommende Begegnung einimpfen und auch danach trachten, das Vergangene auszuschalten. Das Wissen und Können dazu hat das in der Bundesliga erprobte Trainerduo ohne Zweifel. Wichtig wird nur wieder sein, ob die mit großer Bereitschaft im Training angenommenen Anweisungen im Ernstfall auch tatsächlich umgesetzt werden. Nur mit einem hochemotionalen Einsatz wird beim TV Germania Großsachsen etwas zu erben sein, denn die Baden-Württemberger sind, ebenso wie Coburg, trotz ihrer miesen Tabellensituation (2:12 Punkte) spielerisch nicht schlechter als die meisten der anderen Mannschaften. Bei beiden Mannschaften ist die Torausbeute das große Manko. „Wir hätten sonst die beiden letzten Spiele nicht mit 26:27 und 29:30 verloren“ so TV-Trainer Stefan Pohl, der nun deutlich macht, dass ein Heimsieg gegen Coburg eine Pflichtaufgabe ist. Großsachsen hat eine solide Abwehr, die nicht nur das 6:0-Verhalten versteht. Im Angriff muss insbesondere auf Simon Reisig geachtet werden (über 30 Tore in den letzten 5 Begegnungen), ein „Handballverrückter“, so Trainer Ronny Göhl, der weder am Kreis noch im Rückraum erfolgreich auszurechnen ist. Aber auch Triebskorn und Schulz können den Gegner in Verlegenheit bringen, ebenso Patrick Buschsieber, ein sicherer Werfer vom 7-m-Strich (z. Bsp. 9 von 9 bei HC Erlangen II). Großsachsen ist eigentlich weiter oben in der Tabelle anzusiedeln, so der Übungsleiter weiter, und wir werden es als Außenseiter schwer haben, von dort etwas mitzunehmen. Wir werden aber keinesfalls klein beigeben oder gar kapitulieren. Die Mannschaft weiß selbst ganz genau, dass sie ganz anders agieren muss und wird sich auch mit vollem Einsatz rehabilitieren wollen. In welcher Formation sie aufs Parkett geschickt wird, entscheidet das Trainerteam Göhl/Riehn erst nach dem letzten Training dieser Woche.
Von den anderen Mannschaften aus der Gefahrenzone kann sich Schlusslicht SG Bruchköbel in der Partie bei HSG Hanau (5.) praktisch keine Hoffnungen auf ein Verbesserung machen. Dagegen kommt es zwischen Groß-Bieberau/Modau (3:11 Punkte) und der SG Leipzig (4:10), genau wie in Großsachen, zur Auseinandersetzung von zwei Hochgefährdeten, und auch dort wird man abwarten müssen, ob der Heimvorteil vom Gastgeber zum Erfolg genutzt werden kann. Ebenso fraglich auch der Spielausgang beim TV Erlangen-Bruck im Duell der Neulinge mit der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II, die sich mit den letzten Erfolgen im Kampf um den Klassenerhalt etwas Luft verschaffte. Die Erfolgsaussichten für HC Erlangen II bei GSV Eintracht Baunatal sind minimal, denn der Gastgeber hat bei 12:2 Punkten bisher durchaus überzeugt. Wenn der TV Gelnhausen seine Heimchance gegen HG Oftersheim/Schwetzingen nutzt, dann sind die ganz gut in die Saison gestarteten Gäste (5:7 Punkte) im Schlamassel mitten drin. Das Verfolgerduell zwischen SG Nußloch und SG Leutershausen müssen die Gäste gewinnen, wenn sie den Gegner vom zweiten Platz verdrängen wollen. Allein ohne Minuszähler nur noch der ThSV Eisenach, der nach seinem Erfolg über Nußloch auch bei der etwas wetterwendischen HSG Rodgau Nieder-Roden (6.) seine weiße Weste behalten wird.
Vorläufiges Aufgebot des HSC 2000 Coburg II: Tim Titze, Fabian Apfel (Tor); Marvin Munoz, Nikola Franke, Benjamin Beyer, Louis Korn, Lars Fichtner, Jonas Walter, Lukas Drude, Patrick Pernet, Jakob Knauer, Dominik Bühler, Kenny Schramm, Andreas Wolf.
Bericht von Erich Bilek
Bild von Henning Rosenbusch (www.henning-rosenbusch.de)