2.Handball – Bundesliga: HSC 2000 Coburg –HSG Nordhorn – Lingen 28:33 (11:16)

Die Generalprobe für das Pokalviertelfinale am kommenden Mittwoch ist dem HSC 2000 Coburg misslungen. Nach umkämpften 60 Minuten, in denen sich beide Teams nichts schenkten, unterlagen die Vestestädter den Gästen aus Niedersachsen mit 28:33. Als Schuldige für diese Niederlage hatten die 1716 Zuschauer schon sehr früh in der Partie die beiden jungen Schiedsrichter ausgemacht, die sich mit ihren Entscheidungen immer wieder den Zorn der Ränge zuzogen. Doch das war nur die Hälfte der Wahrheit. Letztlich waren es vor allem die zahlreichen Fehler, von denen sich die Hausherren an diesem Abend sowohl offensiv wie defensiv ganz einfach zu viele erlaubten. Dafür hatten die Gäste beinahe einen Sahnetag erwischt, an dem ihnen nicht alles, aber sehr viel gelang. Bereits nach 11 Minuten sah sich Coburgs Trainer Anel Mahmutefendic beim Stand von 2:6 zu einer ersten Auszeit gezwungen, die allerdings kaum Wirkung zeigte. Immer wieder fanden die Gäste eine Lücke im Coburger Deckungsverbund und verwandelten ihre Chancen mit hoher Effektivität. Die fehlte den Gastgebern an diesem Abend leider über weite Strecken. Drei verworfene Siebenmeter und eine zweistellige Zahl an vergebenen sogenannten „Hundertprozentigen“ verhinderten, dass der HSC näher herankommen konnte. Und der 11:16 – Rückstand zur Pause ließ Böses befürchten.

Nach dem Wechsel ging es zunächst so weiter, ehe der HSC endlich doch noch eine verheißungsvolle Aufholjagd starten konnte. Mit zwei Treffern ins leere Tor brachten Helmersson und Billek ihr Team nach 39 Minuten wieder auf 17:18 heran. Und nur drei Minuten später war es erneut Florian Billek, der erstmals in dieser Partie den Ausgleich erzielte (19:19). Doch ausgerechnet jetzt, als das Pendel in Richtung Coburg auszuschlagen schien, schlichen sich wieder zu viele Fehler in die Aktionen der Hausherren ein. „Uns fehlte in dieser Phase einfach die Cleverness, um das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden“, musste schließlich auch Anel Mahmutefedic konstatieren und den verdienten Erfolg der Niedersachsen anerkennen. Den Coburger Fans, die schon seit Woche dem Pokalhit am Mittwoch entgegenfiebern, blieb am Ende dieses Tages nur der Trost einer misslungenen Generalprobe, der ja bekanntlich meist gelungene Aufführung folgt. Und der Pokal hat ja sowieso eigene Gesetze.  

HSC 2000 Coburg: Boukovinas, Apfel; Schmidt, Krone (1), Menges, Fuß (1), Bis (3), P.Valkovskis (3), Dettenthaler (1), Knauer (2), Schäffer, Jaeger (3), Billek (4), Lisac (2), Helmersson (7), Röller (1)

Bericht von Gerd Nußpickel

Bild von Svenja Sommer