2. Runde DHB – Pokal: HSC 2000 Coburg – TVB Stuttgart 25:22 (13:10)
Solche Geschichten schreibt nur der Sport: Eine Mannschaft, die vier Tage zuvor noch eine unerwartete und auch deshalb überaus schmerzliche Niederlage in Dormagen kassierte, lieferte dem favorisierten und etablierten Erstligisten TVB Stuttgart einen begeisternden Fight und schaffte am Ende tatsächlich die hochverdiente Pokalsensation. Dabei ließ die Startphase befürchten, dass die Hausherren einmal mehr an ihren eigenen Fehlern scheitern könnten. Nach sieben Minuten lagen die Gäste bereits mit 4:1 in Front. Doch dann straffte sich der HSC und kämpfte sich vor allem dank einer hochkonzentriert und sehr beweglich agierenden Abwehr mit einem starken Petros Boukovinas dahinter wieder in die Partie zurück. Und spätestens seit Helmersson in der 15. Minute in Unterzahl die erstmalige Führung gelang (7:6), waren die Gelb – Schwarzen die dominierende Mannschaft. Bis zum Halbzeitpfiff brannten die Vestestädter noch ein wahres Offensiv – Feuerwerk ab und bauten ihre Führung gegen die verunsichert wirkenden Gäste Tor um Tor aus. Und eigentlich hätten es schon zur Halbzeit mehr als drei Tore Vorsprung sein können, ja müssen.
Denn wie knapp diese Führung war, zeigte sich sofort nach Wiederanpfiff. Erneut gehörten die ersten Minuten den Gästen, die dann fast folgerichtig in der 37. Minute wieder ausgleichen konnten (14:14). Aber der HSC fing sich rasch wieder, konnte weiter auf seine starke Abwehr bauen und zog erneut davon. Trainer Mahmutefendic hatte seine Jungs vor der Partie aufgefordert, die eigenen Aktionen mutig und selbstbewusst vorzutragen und das beherzigten seine Schützlinge über die kompletten 60 Minuten. Auch in dieser wichtigen Phase behielten die Coburger stets den Kopf oben. Und immer, wenn im Angriff ein Fehler passierte, holte sich die Defensivabteilung den Ball umgehend zurück. Mit einem 23:20 für den HSC ging es in die letzten drei Minuten, in denen der TVB mit dem siebten Feldspieler und einer offenen Manndeckung noch einmal alles probierte. Aber die Coburger Festung hielt und nach dem 25:22 von Jesper Schmidt Sekunden vor dem Abpfiff war in der HUK COBURG arena nur noch Jubel.
HSC 2000 Coburg: Boukovinas, Apfel; Schmidt (7/2), Krone (1), Röller (2), Menges, Fuß (2), Bis (3), Ossowski, F.Jaeger (1), Schäffer, P.Valkovskis(3), Helmersson (4), Dettenthaler, Knauer, Billek (2)
Bericht von Gerd Nußpickel
Bild von Svenja Sommer