Zum Saisonstart 2023/2024 der 2. Handball-Bundesliga stehen für den HSC 2000 Coburg am heutigen Freitagabend beim VfL Lübeck-Schwartau (Anwurf um 19:30 Uhr, Übertragung bei Dyn) zwei Serien im Fokus. Noch nie gelang es dort einen Sieg mit nach Hause zu nehmen, eine Remis aus der Saison 2015/2016, ist die einzige Ausbeute. Vor der achten Partie in der dortigen Hansehalle, oft auch aufgrund der Emotionen als „Hansehölle“ bezeichnet, präsentiert sich die Spielstätte für den HSC auch als solche.
Dem entgegen steht, dass Jan Gorr seit seiner Rückkehr auf die Trainerbank Ende März in fremder Halle noch keinen einzigen Punkt abgegeben hat. Doch auf das alles gibt der Coach und Geschäftsführer in Personalunion wenig: „Es geht wieder bei Null los, mir ist wichtig die gute Leistung aus den Vorbereitungsspielen und dem Pokalspiel jetzt auch in die Punkterunde zu transferieren.“ Coburg hat sich in den letzten Wochen auf jeden Fall weiterentwickelt und zielorientiert auf den Saisonstart hingearbeitet, aber am Ziel sieht sich Gorr noch nicht: „Manche Dinge habe ich mir nach sechs Wochen schon besser vorgestellt, es ist aber auch schwierig in doch kurzer Zeit alles umzusetzen.“ Für ihn gilt nun, das Spielsystem weiter zu perfektionieren. „Natürlich nehmen wir einige unerledigte Dinge mit in die Saison.“ Das gilt auch für die neue 5:0+1-Abwehrformation, die noch besser entwickelt werden soll um entsprechend auch in den Partien reagieren zu können. Gleiches gilt auch für das Umschaltspiel nach vorne. „Wir haben es forciert, den Ball schnell nach vorne zu bringen, davon profitieren unsere Außen“, so Gorr. Bereits das Pokalspiel hat gezeigt, dass die Coburger wirklich auf einem guten Weg sind. 16 Tore gingen am vergangenen Wochenende auf das Konto der Außenspieler ohne die Strafwürfe.
Das sind „die Zutraten, die wir auch in Lübeck brauchen werden“, so der HSC-Trainer. Denn die Sehnsucht endlich einmal mit einem Sieg aus der Hansestadt abzureisen, in die man bereits am Donnerstagmittag aufbricht, ist groß. Die Lübecker sind derzeit schwer einzuschätzen. Mit Raguse, Weiß und vor allem Waschul haben sie namhafte Spiele nicht mehr in ihren Reihen. Das Team wird sicher erst noch finden müssen, hat fast alle Vorbereitungsspiele verloren. Trotzdem verfügen die Lübecker nach Feststellung durch Jan Gorr „über eine ordentliche Qualität und eine gute Mischung. Am Kreis wird körperlich gearbeitet, sie legen viel Wert auf Tempospiel, sind stark im Eins gegen Eins.“ Hinzu kommt einer, der den Coburgern in den bisherigen Vergleichen nicht nur einmal das Siegen unmöglich gemacht hat – TW Dennis Klockmann. So auch im letzten Vergleich vor Ort am 11.11.2022, als die Zeitungen titelten: „VfL Lübeck-Schwartau feiert Karneval: König Klockmann regiert und lässt Coburg verzweifeln“. Sage und schreibe 19 Paraden gingen auf sein Konto, Lübeck gewann 27:25. „Solche Leistungen gibt es immer mal wieder, wir müssen es diesmal mit gut organisiertem Angriffsspiel und kühlem Kopf besser lösen“, sagt Gorr. Hinter Fynn Herzig, der bereits im Pokalspiel gefehlt hat, steht noch ein großes Fragezeichen, einige andere kämpfen mit anhaltenden Erkältungen. Gorr sieht eine Ursache dafür in den Fahrten mit klimatisierten Kleinbussen bei der Hitze in der vorherigen Woche.
Ob die Hansehalle für die Coburger auch weiterhin eine „Hansehölle“ ohne Sieg bleibt, wird am Freitag gegen 21 Uhr feststehen. Das Team von Jan Gorr wird jedoch alles daran setzen die positive Serie ihres Trainers seit dessen Amtsantritt zu behaupten und die Negative dort endlich zu beenden.
Die Akteure
HSC 2000 Coburg: van der Merwe, Apfel, Eggert; Runarsson, M. Jaeger, Dettenthaler, Bis, Fuß, Ossowski, Billek, Herzig (?), Krone, Knauer, Valkovskis (?), Schäffer, Obranovic, F. Jaeger. Trainer: Gorr.
VfL Lübeck-Schwartau: Conrad, Dreyer, Klockmann; Hagedorn, Nickelsen, Patzel, Vesteinsson, Schrader, Bruhn, Horner, Geenen, Speckmann, Kretschmer, Leitz, Löfström, Skorupa. Trainer: Röhrig.
Schiedsrichter: Thöne / Zupanovic
Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.
Bericht von Coburger Tageblatt
Bild von Svenja Stache