Zeit für Abschalten bleibt Mahmutefendic und seinem Team nun bis Weihnachten kaum mehr. Das Pokal-Achtelfinale am Mittwoch (19.30 Uhr, live bei Dyn) in der HUK-COBURG arena gegen den Erstligisten TBV Lemgo Lippe bildet den Startschuss für ein stressiges Programm bis zum Jahresende.

DHB-Pokal Achtelfinale: HSC 2000 Coburg – TBV Lemgo Lippe

Dabei kann der HSC am Mittwochabend Historisches schaffen. Denn der Sprung ins Viertelfinale des DHB-Pokals gelang den Coburgern noch nie. „Natürlich träumt man davon, in die nächste Runde oder ins Final Four einzuziehen – ob realistisch oder nicht. Die Frage ist immer, wie man an die Sache rangeht und dafür sorgt, dass jeder bei sich selbst bleibt“, so Mahmutefendic.

Die gute Nachricht für den HSC-Coach: Die personelle Lage hat sich etwas entspannt. Felix Jaeger hat seinen Muskelbündelriss überstanden und ist zurück im Training. Die fünf Nationalspieler Mikael Helmersson (Italien), Bartlomiej Bis (Polen), Petros Boukovinas (Griechenland) sowie Pavels und Leo Valkovskis (Lettland) sind gesund nach Coburg zurückgekehrt und waren allesamt beim Vormittagstraining am Dienstag dabei. „Spiele mit der Nationalmannschaft sind immer etwas Besonderes. Dafür trainiert man, dafür arbeitet man. Wenn die Ergebnisse dann noch stimmen, kommt man mit Extra-Energie zurück“, sagt Mahmutefendic und ergänzt: „Für mich als Trainer ist es interessant zu sehen, wie sich die Spieler in der Nationalmannschaft verhalten und spielen. Da sehe ich mich in manchen Sachen bestätigt und sehe andere Sachen mit neuen Augen.“

Nicht auf der Platte sehen wird der Coburger Trainer am Mittwochabend Nils Röller (Knieverletzung) und Arkadiusz Ossowski (Schulterverletzung). Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Torwart Fabi Apfel, den Adduktorenprobleme plagen. „Sorgen mache ich mir da keine, wir haben drei starke Torhüter“, so Mahmutefendic.

Auf starke Torhüter kann auch sein Gegenüber, Florian Kehrmann, bauen. Der österreichische Nationalkeeper Constantin Möstl spielt eine überragende Saison, steht im Paraden-Ranking (90 in neun Spielen) der Bundesliga auf dem zweiten Platz. Als Team steht Lemgo-Lippe nach neun Spieltagen mit sechs Siegen und drei Niederlagen auf dem achten Tabellenplatz. Am Wochenende lieferte der TBV dem deutschen Meister SC Magdeburg bei der knappen 27:30-Auswärtsniederlage einen harten Fight. Zuvor hatte Lemgo vier Bundesliga-Partien in Folge gewonnen. Von der Inkonstanz, die die Mannschaft noch zum Zeitpunkt der Pokalauslosung Anfang Oktober an den Tag gelegt hatte, ist kaum mehr etwas zu sehen.

Rückraum ist das Prunkstück

 „Lemgo ist eine sehr stabile Mannschaft. Sie sind vielleicht nicht unheimlich innovativ und spielen eher einfach. Aber das machen sie fast perfekt und mit guten Variationen. Jeder im Team weiß, was seine Rolle ist“, so Mahmtufendic. Die Rolle des Dreh- und Angelpunkts im Lemgoer Spiel ist Tim Suton vorbehalten. Der Rückraumakteur bringt es auf 56 Tore bei starker Trefferquote von 68 Prozent. Prominente Unterstützung im Rückraum erhält der 28-Jährige von Lukas Hutecek (25 Tore) und Zwei-Meter-Mann Niels Versteijnen (43 Tore).

Auch wenn die Favoritenrolle natürlich klar definiert ist, warnt TBV-Coach Kehrmann vor den Coburgern: „Das wird eine knackige Aufgabe. Wir wissen, dass Coburg unter ihrem neuen Trainer einen sehr schnellen Handball spielt und es mit einer flexiblen Abwehr immer wieder forciert ins Tempospiel zu kommen.“

In der Vorbereitung kam es beim Bundesliga-Cup in Braunschweig bereits zum Duell Lemgo gegen Coburg. Mit dem besseren Ende für den Erstligisten (24:19). „Dieses Ergebnis hat für uns keinen Stellenwert. Wir erwarten ein heißes Spiel und werden den Gegner sicherlich nicht unterschätzen. So etwas gibt es bei uns nicht“, so Kehrmann.

Abwehr ist der Schlüssel

Wollen die Coburger um den Sieg mitspielen, müssen sie sich vor allem an einem Ende des Spielfelds steigern. 38, 33 und 35 Gegentore in den zurückliegenden drei Ligaspielen sprechen eine deutliche Sprache. „30 oder mehr Gegentore sind zu viel. Das haben wir natürlich analysiert. Wir wollen ein, zwei Sachen in der Abwehr ein bisschen anders machen. Das haben wir trainiert“, erklärt Mahmutefendic. „Allgemein müssen wir bei uns bleiben, unsere Sachen so gut wie möglich ausführen. Und dann werden wir am Ende sehen, wie weit entfernt wir von Mannschaften wie Lemgo sind.“

Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.

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Bericht vom Coburger Tageblatt

Bild von Svenja Sommer