Der HSC 2000 Coburg bleibt in der 2. Handball-Bundesliga das derzeit heißeste Team: Am Mittwochabend feierte die Mannschaft von Trainer und Geschäftsführer Jan Gorr ihren sechsten Sieg in Folge. Gegen GWD Minden wackelten die Coburger in der Schlussphase nur ganz kurz. Letztlich gelang mit 27:22 ein deutlicher Erfolg. Für das Team aus Ostwestfalen war es dagegen die fünfte Niederlage am Stück.
Die Coburger nahmen die Aufgabe gegen den zweifachen deutschen Meister ohne ihren Abwehrchef Jan Schäffer in Angriff, da dieser krankheitsbedingt fehlte. So viel sei an dieser Stelle schon verraten: Sein Fehlen machte sich an diesem Abend kaum bemerkbar. Der HSC agierte über weite Strecken souverän, musste kaum einmal eine kritische Phase überstehen. „Wir haben den Ausfall mit viel Leidenschaft kompensiert“, sagte Max Jaeger bei „Dyn“. „Deswegen haben wir auch nur 22 Gegentore kassiert.“ Das erwartete Torhüterduell zweier Topleute in der Liga zwischen Kristian van der Merwe und Malte Semisch blieb derweil aus.
Auffälligster Mann in der Anfangsphase aufseiten des HSC war Max Jaeger, der auf Linksaußen immer wieder schön von seinen Kollegen freigespielt wurde. Als Luka Sebetic bei den Gästen nach zehn Minuten die erste Zeitstrafe absitzen musste, erspielten sich die Coburger erste Vorteile. Sie gingen erstmals mit zwei Toren in Führung und kontrollierten in dieser Phase das Spiel. Wie groß das Selbstvertrauen des HSC derzeit ist, bewies Florian Billek mit seinem Siebenmeter, den er mit viel Gefühl über den 2,08 Meter großen Malte Semisch hob.
Auch wenn sich der HSC mehrere Male einen Drei-Tore-Vorsprung erspielte, ließen sich die Mindener noch nicht abschütteln. Immer wieder verkürzten sie bis auf einen Treffer. Mehr wollte ihnen allerdings auch nicht gelingen. In den letzten fünf Minuten des ersten Durchgangs stellte Coburg schließlich frühzeitig die Weichen auf Sieg. Mit einem 4:0-Lauf setzte sich der HSC auf 16:11 ab und ging dadurch mit einem komfortablen Vorsprung in die Halbzeitpause.
Zu Beginn der zweiten Hälfte waren die Coburger erstmals in Unterzahl, doch auch davon ließen sich die Jungs von Jan Gorr nicht aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil: Der HSC baute seinen Vorsprung auf bis zu acht Tore aus. Minden dagegen erzielte in den ersten acht Minuten nach dem Seitenwechsel gerade einmal zwei Treffer.
Ohne Mittelmann Mohamed Darmoul kamen die GWD-Angriffe nicht über Bemühungen hinaus. Fand Minden doch mal eine Lücke im Coburger Abwehrverbund, war auf Kristian van der Merwe Verlass. So dauerte es nur gut siebeneinhalb Minuten, ehe Adalsteinn Eyjólfsson die Auszeit zog. Danach wurde es aus Gästesicht wieder etwas besser, doch von selbst brachten sie die Heimmannschaft nicht in Gefahr.
Der Coburger Vorsprung pendelte sich zwischen sechs und sieben Toren ein. Erst in den letzten zehn Minuten häuften sich beim HSC die Nachlässigkeiten. Sechs Minuten vor dem Ende verkürzten die Mindener deshalb nochmal auf vier Tore. Gorr reagierte umgehend mit einer Auszeit und appellierte an seine Mannschaft, konzentriert zu Ende zu spielen. Minden robbte sich zunächst auf drei Tore heran, doch Jannes Krone beruhigte die Coburger Nerven. Er erhöhte drei Minuten vor Schluss auf vier Tore Vorsprung.
Statistik des Spiels
HSC 2000 Coburg: van der Merwe (6 Paraden), Apfel (2 Paraden) – Runarsson (4), M. Jaeger (5), Dettenthaler (1), Bis (2), Glatthard, Fuß (2), Ossowski, Billek (3/3), Herzig (5), Krone (2), Knauer (1), Obranovic, F. Jaeger (2)
GWD Minden: Semisch (4 Paraden), Shamir (3 Paraden) – Valdimarsson (6), Kranzmann (4/2), Franz, Korte (2), Radovic (2), Teuteberg, Stoyke (1), Bitsch (1), Darmoul (3), Sebetic (3), Asensio Cambra
Schiedsrichter: Konrad Gimmler (Magdeburg) / Jannik Rips (Stendal)
Zeitstrafen: 2 (M. Jaeger, Bis) – 5 (Sebetic, 2x Korte, 2x Stoyke)
Siebenmeter: 3/3 – 2/3 (Kranzmann scheitert an Apfel)
Spielfilm: 1:1 (4.), 2:2 (6.), 4:4 (8.), 5:4 (10.), 7:5 (12.), 8:5 (14.), 9:6 (15.), 10:7 (18.), 10:8 (19.). 11:9 (21.), 12:9 (23.), 13:11 (26.), 14:11 (28.), 16:11 – 17:11 (33.), 18:12 (34.), 19:12 (36.), 20:12 (38.), 21:14 (40.), 21:15 (42.), 22: 15 (45.), 23:16 (47.), 25:18, (50.), 25:19 (52.), 25: 20 (54.), 25:22 (56.), 26:22 (58.), 27:22
Zuschauer: 1426
Beste Spieler: M. Jaeger, Herzig – Valdimarsson, Kranzmann
Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.
Bericht von Coburger Tageblatt
Bild von Svenja Stache