HSG Wetzlar – HSC Coburg 31:22 (14:11): Eine Halbzeit hielt der ersatzgeschwächte HSC 2000 Coburg bei der HSG Wetzlar mit, dann zogen die Mittelhessen davon. Für den Aufsteiger setzte es die siebte Niederlage im siebten Spiel.
„Wir wollen lange den Ball in unseren Händen halten, aber trotzdem mit Tempo nach vorne gehen“, umriss HSC-Trainer Alois Mraz vor dem Spiel am Mikrofon des Bezahlsenders „Sky“ die Coburger Marschroute. Seine Mannschaft hielt sich an die Vorgaben, zumindest phasenweise. Bei den Treffern von Felix Sproß (6:5, 9:8) und von Florian Billek (6:6) ging die Idee der Gäste auf. In der Abwehr sollten Bälle erobert und mit einfachen Treffern belohnt werden. Und ging Coburg ins gebundene Spiel, sollten die Angriffe lange ausgespielt werden.
1. Bundesliga
Die Taktik des HSC hatte vor allem einen Grund: die Personalsorgen. Mraz standen nur 12 einsatzfähige Spieler zur Verfügung, auf der Ersatzbank war ausreichend Platz, um den Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Bei Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte musste der Coburger Trainer auf Kapitän Andreas Schröder, Drasko Nenadic, Max Preller und den Langzeitverletzten Jakob Knauer verzichten. Jan Kulhanek und Christoph Neuhold waren angeschlagen, standen aber im Kader.
Ausgedünnter Rückraum
„Wir haben weniger Varianten und müssen ein bisschen ausprobieren, aber wir wollen trotzdem 60 Minuten stabil spielen“, sagte Mraz und meinte damit vor allem die fehlenden Alternativen im Rückraum. Dort waren Tobias Varvne, Pouya Norouzi Nezhad und Pontus Zetterman auf sich alleine gestellt. Trotz der dünnen Personallage machte der HSC seine Sache ordentlich.
Die Oberfranken bissen sich über die Abwehr in das Spiel und hatten erst kurz vor der Halbzeit eine Schwächephase. Wetzlar führte mit 13:9 (25.), Mraz nahm seine erste Auszeit und prompt verkürzte der HSC auf 11:13. Das zehnte Coburger Tor war das Highlight des Spiels: Sproß‘ Versuch, das leere HSG-Tor zu treffen, landete an der Latte. Aber Paul Schikora handelte gedankenschnell und verwertete den Abpraller im Sprung zum 10:13. Zur Pause blieb es beim Rückstand von drei Treffern (11:14).
Wetzlar zieht nach der Pause davon
Nach der Halbzeit drängten die Hausherren auf die Vorentscheidung und zogen binnen sieben Minuten auf 18:13 davon. Die Gegenwehr der nie aufgebenden Gäste war langsam, aber sicher gebrochen. Der HSC stemmte sich, doch ihm fehlten die personellen Alternativen, um ins Spiel zurückzukommen. Die Mittelhessen bauten ihren Vorsprung Stück für Stück aus.
HSC 2000 Coburg: Kulhanek / Poltrum; Nezhad (2), Sproß (4), Billek (4/1), Zetterman (2), Varvne (1), Schikora (3), Dettenthaler (1), Kurch (2), Zeman, Neuhold (3)
Bericht von inFranken
Bild von Iris Bilek