Der HSC 2000 Coburg hat den historischen Einzug ins Final Four um den DHB-Pokal 2024/25 verpasst. Nach großem Kampf unterlag die Mannschaft von Trainer Anel Mahmutefendic dem HBW Balingen-Weilstetten nach Verlängerung mit 33:38. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit hatten die Vestestädter die große Chance verpasst, vorentscheidend mit zwei Toren in Führung zu gehen.
DHB-Pokal 2024/25, Viertelfinale HSC 2000 Coburg – HBW Balingen-Weilstetten 33:38 (17:15, 30:30)
Von Beginn an war klar, was auf dem Spiel stand, vor einer elektrisierenden Kulisse lieferten sich die Coburger und die Balinger einen intensiven Kampf. Vor allem zu Beginn agierten die Gallier in der Abwehr äußerst aggressiv und kassierten so bereits in den ersten zehn Minuten drei Zeitstrafen. Besonders Pavels Valkovskis wurde immer wieder mit unfairen Mitteln gestoppt.
Im Angriff hingegen fanden die Balinger auch in Unterzahl immer wieder die Lücken in der Coburger Abwehr. Auf der anderen Seite hatte der HSC große Probleme, über das Zentrum zum Torerfolg zu kommen. Die meisten Tore erzielten die Vestestädter in der Anfangsphase durch Siebenmeter von Jesper Schmidt.
Es entwickelte sich ein Schlagabtausch, in dem die Coburger nach etwa einer Viertelstunde immer mehr Oberwasser bekamen. In der 17. Minute führten sie nach Treffern von Valkovskis und Mikael Helmersson als erste Mannschaft mit drei Toren Abstand (11:8). Balingen kämpfte sich wieder heran, ehe die Coburger erneut einen kleinen Lauf starteten.
Coburger Schwächephase bringt Balingen wieder ran
In der 22. Minute stand es 15:12 für die Hausherren, als Gästetrainer Matthias Flohr die erste Auszeit der Partie nahm. Die Maßnahme fruchtete zunächst nicht, denn der HSC erhöhte im Gegenzug auf 16:12. Balingen arbeitete sich erneut heran, auch weil den Vestestädtern acht Minuten lang kein Treffer mehr gelang.
Trotz einer erneuten Balinger Unterzahl – bereits die vierte des Spiels – in den letzten zwei Minuten der ersten Halbzeit ging es mit einem knappen 17:15 für den HSC in die Kabinen. Nach der Pause ging es sofort mit einem offenen Schlagabtausch weiter, mit Vorteilen für Balingen. In der 35. Minute gestalteten sie das Spiel wieder ausgeglichen – 19:19.
Wenig später drehten die Balinger das Spiel komplett, auch weil sich die Coburger in dieser Phase vermehrt Fehlwürfe leisteten. Folgerichtig nahm Mahmutefendic in der 42. Minute beim Stand von 21:23 aus Coburger Sicht eine Auszeit und brachte sein Team wieder auf Kurs. Der Spielverlauf ähnelte nun wieder mehr dem der ersten Halbzeit.
HSC läuft in der zweiten Halbzeit lange einem Rückstand hinterher
So liefen die Hausherren bis in die Schlussphase hinein einem knappen Rückstand hinterher. In der 51. Minute gelang Valkovskis schließlich der Ausgleich zum 25:25, doch die Gäste stellten schnell wieder den alten Zwei-Tore-Abstand her.
Die Coburger steckten nicht auf, dreieinhalb Minuten vor dem Ende erzielte Kapitän Merlin Fuß den Ausgleich zum 29:29. Es entwickelte sich ein Krimi, in dem die Coburger rund eineinhalb Minuten vor dem Ende durch einen Siebenmeter von Florian Billek wieder mit 30:29 in Führung gingen. Balingens Trainer Flohr nahm daraufhin eine Auszeit.
Nach Fehlwürfen auf beiden Seiten glichen die Gäste wieder aus. Der letzte Angriff des Spiels gehörte den Coburgern, mit 16 Sekunden auf der Uhr nahm Mahmutefendic noch einmal eine Auszeit. Doch auch dieser letzte Angriff und ein Freiwurf drei Sekunden vor Schluss brachten nicht die Entscheidung – es stand 30:30 nach 60 Minuten. Die Verlängerung musste entscheiden.
Verlängerung: Balingen zieht uneinholbar davon
In der Verlängerung gaben zunächst die Gäste den Ton an und gingen schnell wieder mit zwei Toren in Führung. Den Hausherren wollte nun nichts mehr gelingen: Fuß setzte einen Wurf an den Pfosten, im Gegenzug erhöhten die Balinger auf vier Tore.
Von diesem Vier-Tore-Rückstand aus der ersten Hälfte der Verlängerung erholten sich die Coburger nicht mehr. Nach 70 spannenden Minuten hieß es am Ende 33:38. Der ersehnte Einzug ins Final Four des DHB-Pokals im April in der Kölner Lanxess-Arena blieb aus.
Die Statistik zum Spiel
HSC 2000 Coburg: Boukovinas (8 Paraden), Apfel – Menges, Dettenthaler, Bis (1), Fuß (6), Billek (6/3), Krone (1), Helmersson (3), Knauer (1), P. Valkovskis (6), L. Valkovskis, Röller, Schäffer (2), Jaeger, Schmidt (7/5)
HBW Balingen-Weilstetten: Kornecki (9), Nagy (6) – Blomgren (2), Matthes (5), Leimeter (2), Huber (6), Ingason, Strobel, Santos, Grüner, Timmermeister (3), Müller (6), Fügel (3), Heinzelmann (4), Pfattheicher (7/3)
Schiedsrichter: Fabian Baumgart, Philipp Dinges
Zuschauer: 3500
Zeitstrafen: 2 – 7 (Bis, Billek – Blomgren, 2x Santos, 2x Timmermeister, Fügel, Heinzelmann)
Siebenmeter: 8/12 – 3/3 (5x Schmidt, 3x Billek; 3x Pfattheicher)
Spielfilm: 5:5 (8.), 9:8 (15.), 16:12 (23.), 17:15 (Halbzeit), 21:20 (38.), 22:24 (45.), 26:27 (53.), 30:30 (60.), 30:34 (65.), 33:38 (70.)
Beste Spieler: Timmermeister – P. Valkovskis
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Bericht vom Coburger Tageblatt
Bild von Svenja Sommer