Überraschender Coup / 30:28 beim Spitzenreiter / Wolf und Kellner die Torgaranten
Die große Sensation in der 3. Handballliga Ost ist perfekt. Der als krasser Außenseiter an die Bergstraße gereiste HSC 2000 Coburg II schlug die bisher unbesiegte SG Leutershausen überraschend mit 30:28 Toren und setzte sich damit im vorderen Tabellenteil fest. Der Titelfavorit bekam die glänzend aufgelegten Coburger nie so richtig in den in den Griff, die
in der Schlussphase einen Zwei-Tore-Rückstand zum verdienten Sieg drehten. Die Ambitionen der Nordbadener sind ein wenig in ein anderes Licht gerückt, bleiben aber alleiniger Tabellenführer (8:2 Punkte), da auch der Höhenflug des Northeimer HC (2.) mit der 31:32-Niederlage beim bisherigen Schlusslicht Germania Großsachen zu Ende ging. Neu am Tabellenende nunmehr der Aufsteiger aus Bad Blankenburg, der bei SV Anhalt Bernburg mit 27:31 kapitulieren musste. Die Ausgeglichenheit der 3. Liga Ost wird wiederholt auch mit dem 27:23-Erfolg des GSV Eintracht Baunatal (14.) über die HSG Rodgau Nieder-Roden (bisher 3.) verdeutlicht. SG Bruchköbel ließ mit dem 24:22-Erfolg beim TV Gelnhausen den Gastgeber hinter sich. Im fränkischen Derby bekam der HSC Bad Neustadt bei der 20:30-Niederlage in Großwallstadt die ganze Wut aus deren Heimniederlage Niederlage gen den Vorletzten zu spüren. Die HSG Hanau ließ sich beim 29:26-Erfolg vom Vorletzten MSG Groß Bieberau/Modau nichts vormachen. HC Erlangen II gewann das „Reservistenderby“ gegen HC Magdeburg nur hauchdünn mit 32:31 Toren.
SG Leutershausen gegen HSC 2000 Coburg II 28:30 (14:17)
Die Spannung hielt die 400 Zuschauer in der Hirschberger Heinrich-Beck-Halle von Beginn an unter Hochspannung, denn der bisher souveräne Gastgeber (8:0 Punkte) brachte die toll aufspielenden Coburger nicht wie gewohnt unter Kontrolle, der bereits nach 35 Sekunden mit dem 1:0 andeutet, dass sich hier eine Sensation anbahnen kann. Die Coburger ließen sich mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung nie groß beeindrucken und glichen nach dem 3:4 nach nur sechs Spielminuten die jeweilige Führung der Gastgeber sofort wieder aus und übernahmen nach dem 9:10 mit einem unwiderstehlichen Zwischenspurt nicht nur die Initiative vom sichtlich überraschten Spitzenreiter, sondern mit einem Viererlauf von Wolf, Franke, Wolf und Rivera einen klaren Drei-Tore-Vorsprung (13:10) nach rund 20 Minuten, der aber trotz des erhöhten Aufwandes von Leutershausen auch zur Pause noch Bestand hatte. Ein in der Halbzeitpause offensichtlich bestens eingestellter Gastgeber holte gleich nach dem Seitenwechsel innerhalb von nur zwei Minuten zum Gegenschlag aus (17:17), musste aber zur Kenntnis nehmen, dass es mit Coburg heute kein gutes Kirschenessen geben wird. Der SG-Rückraum mit Rolka, Jäger und Bauer blieb zwar weiterhin außerordentlich gefährlich (16 Treffer) und auch die 7 Tore von RA Pfattheicher brachte weder die Coburger Abwehr noch deren Angriff von der eingeschlagenen Linie ab. Coburg ließ sich mit seiner aufmerksamen Deckung, einem gut harmonierenden Angriff und den zwei überaus drangvollen Torgaranten Wolf (10) und Kellner (9) vom alles versuchenden Favoriten nicht ins Bockshorn jagen, hatten nach dem 21:21 (42.) eine zweite Hochphase, die zum 25:22-Vorsprung nach einer Dreiviertelstunde führte. Plötzlich eine kleine Flaute, die der nie aufsteckende Gastgeber mit einem Viererlauf zum eigenen 26:25-Vorteil nutzte. Dem HSC-Ausgleich setzt Leutershausen innerhalb von nur 16 Sekunden das 28:26 entgegen. Plötzlich stand ein verdientes Resultat für die Coburger nochmals mächtig auf der Kippe. Aber auch in der überaus hektischen und dramatischen Schlussphase blieben die HSC-ler diesmal eiskalt. Wolf (57.) und Drude (59.) überraschten den Gastgeber erneut und nur noch 42 Sekunden waren zu spielen, als Kellner ein weiteres Mal seine großartige Durchschlagskraft mit dem vielumjubelten 29:28 verdeutlichte. Trainer Martin Röhrig brachte 12 Sekunden vor dem Abpfiff mit seiner zweiten Auszeit nochmals etwas Ruhe in sein Team, das sich mit dem 30:28 durch Drude in letzter Sekunde noch zusätzlich für ihre tolle Leistung belohnte.
Zuschauer: 400 Zeitstrafen: 1 / 4 Siebenmeter: 1 / 3 – 1
Aufgebot HSC 2000 Coburg II: Tim Titze, Patryk Foluszny (Tor); Marvin Munoz (2), Nikola Franke (1), Jannik Merkwirth, Benedikt Kellner (9), Patrick Pernet, Maximilian Drude (4), Jonathan Rivera (1), Jakob Knauer, Dominik Bühler, Kenny Schramm (3), Andreas Wolf (10/1).
SR.: Stefan Walter / Florian Wenig
Bericht von Erich Bilek
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