Nach der Niederlage in Rostock steht der HSC 2000 Coburg schon ein wenig unter Druck. Mit dem TSV Bayer Dormagen kommt ein unangenehmer Gegner.
Eine schnelle Mannschaft mit einer starken Abwehr und einem zuletzt glänzend aufgelegten Torwart: Handball-Zweitligist HSC 2000 Coburg bekommt es am Samstag (19.30 Uhr) in der HUK-COBURG arena mit einem unangenehmen Gegner zu tun. In Coburg gastiert der TSV Bayer Dormagen. Die „Wiesel“ schlugen am vergangenen Spieltag die zum Kreis der Aufstiegsanwärter zählende SG BBM Bietigheim. Gegen die mit im Schnitt 23,2 Jahre alte jüngste Mannschaft der Liga komme es laut HSC-Trainer Alois Mraz auf mehrere Faktoren an.
2. Bundesliga
HSC 2000 Coburg – TSV Bayer Dormagen
Effizienz vor dem gegnerischen Tor, schnelles Rückzugsverhalten in die Abwehr und ein abgeklärtes Auftreten – vor allem diese Punkte fordert Mraz von seinen Profis im zweiten Heimspiel der Saison. Bei der Niederlage gegen Aufsteiger HC Empor Rostock (27:29) scheiterten die Coburger auch an Torwart Leon Mehler. Einen ähnlich starken Rückhalt hat Dormagen im Tor. Martin Juzbasic kam beim 21:20 über Bietigheim auf starke 14 Paraden und auf eine Quote von fast 40 Prozent gehaltener Bälle. „Sie können aber auch eine starke Abwehr stellen“, weiß Mraz um die Stärken der Gäste, die in zwei Spielen erst 44 Gegentore kassierten. Zum Vergleich: Coburg bekam 56 Gegentore.
Leistungssteigerung des HSC nötig
Gegen Dormagen braucht der HSC eine Steigerung in Abwehr und Angriff, um den zweiten Sieg im zweiten Heimspiel einzufahren. Mraz ist zuversichtlich: „Wir werden keinen Gegner unterschätzen. Aber wenn wir unser Spiel abrufen, haben wir gute Chancen, das Spiel zu gewinnen.“ In der Defensive gelte es, die Brüder Ian und Patrick Hüter sowie Kreisläufer Aron Seesing in den Griff zu bekommen. „Dormagen hat eine funktionierende Achse zwischen Rückraum und Kreis“, so Mraz. Der erst 18-jährige Seesing gilt als großes Talent und ist sowohl vorne als auch hinten eine Bank.
Der TSV hat aber auch jede Menge Wucht zu bieten: Linkshänder Andre Meuser ist mit 2,07 Metern ein Riese im rechten Rückraum. Auf die Coburger Abwehr, die wohl wieder in einer 6:0-Deckung agieren wird, kommt also einiges zu. „Wir wollen aber nicht nur defensiv stehen, sondern früh attackieren und den Gegner unter Druck setzen“, fordert Mraz. Weil der HSC-Trainer mit einem wieselflinken Gegner rechnet, müsse der HSC ein schnelles Rückzugsverhalten an den Tag legen, um Gegenstöße der Dormagener zu verhindern.
Mraz fordert Ruhe und Coolness
Und im Angriff? Mraz erwartet eine aggressive 6:0-Deckung, die es auszuheben gilt. „Wir wissen, an welchen Stellen wir im Eins-gegen-Eins ansetzen müssen.“ Auffällig gegen den TV Großwallstadt, in Rostock und auch in der vergangenen Saison: Nach der Halbzeitpause leistete sich der HSC Schwächephasen. Beim Aufsteiger von der Ostsee war binnen fünf Minuten der Vorsprung verspielt. „Das ist für mich nicht so ein großes Thema“, sagt Mraz und schiebt den Grund hinterher: „Die 27:25-Führung, die wir in den letzten drei Minuten des Spiels verspielt haben, war der größere Knackpunkt.“
Mraz stellte fest: Coburg fehlte die Abgeklärtheit, um das Spiel erfolgreich zu Ende zu bringen. „Wir müssen in der Crunchtime ruhig bleiben und dürfen uns nicht von der Hektik anstecken lassen.“ Das gelte auch für die Tatsache, dass der HSC in Rostock mit manchen Entscheidungen der Schiedsrichterinnen haderte und so den Fokus auf das Spiel verlor. „Deshalb müssen wir voll konzentriert bleiben“, fordert der Coburger Trainer. Mraz geht wohl mit unverändertem Kader in das Heimspiel gegen Dormagen, während TSV-Trainer Dusko Bilanovic zuletzt etliche Ausfälle zu beklagen hatte.
Dormagens Torwart angriffslustig
Das hindert den TSV aber nicht, einen ähnlichen Coup wie gegen Bietigheim zu planen. „Wir haben bisher gezeigt, dass – wenn wir mit Leidenschaft und Teamgeist spielen und wie verrückt 60 Minuten kämpfen – wir unser Punktekonto füllen können. Mit dieser Einstellung reisen wir auch am Samstag nach Coburg“, sagte TSV-Torwart Juzbasic.
Bericht von inFranken
Bild von Svenja Stache