Für die Coburger steht noch eine Partie vor der WM-Pause an – das Gastspiel bei den Rhein-Neckar Löwen am Sonntag in der Mannheimer SAP-Arena.
Zähler gewonnen oder Zähler verloren? Über den Wert des Punktgewinns des HSC 2000 Coburg beim 23:23 gegen den direkten Konkurrenten Ludwigshafen am Dienstagabend lässt sich streiten. HSC-Coach Alois Mraz war aber in erster Linie erleichtert, dass sein Team in der heimischen HUK-COBURG arena überhaupt mal etwas Zählbares einfahren konnte: „Wir haben einen Punkt geholt. Das war schon einmal wichtig. Denn die Durststrecke mit zwischenzeitlich elf Spielen ohne Sieg war schon sehr problematisch. Da geht es uns jetzt besser.“
Die Hoffnung, dass im laufenden Kalenderjahr noch Zähler auf das Konto des Bundesliga-Tabellenletzten wandern, ist gering. Denn im letzten Spiel vor der WM-Pause gastieren die Coburger am Sonntag, 27. Dezember, bei den Rhein-Neckar Löwen in der SAP-Arena (17 Uhr, live bei Sky). „Das wird in Mannheim natürlich schwer, wir sind klarer Außenseiter. Aber auch vor Melsungen dachte kaum jemand, dass wir eine Chance haben“, sagt Mraz.
Ein kleiner Vorteil für den HSC: ein Tag mehr Regeneration. Denn die Rhein-Neckar Löwen waren am Mittwochabend noch gefordert – und mussten sich dem THW Kiel deutlich mit 23:32 geschlagen geben. Für die Coburger stand am Tag vor Weihnachten dagegen ein „lockeres“ Training auf dem Programm. „An Heiligabend lassen wir uns beschenken, werden auch nicht trainieren“, so Mraz. „Aber am 1. Weihnachtsfeiertag geht es dann schon weiter. Wir werden da und auch am Samstag eine Trainingseinheit haben, um uns auf das Spiel vorzubereiten.“
Etwas ins Stocken geraten ist zuletzt der Motor der sehr gut in die Saison gestarteten Rhein-Neckar Löwen. Das Team von Trainer Martin Schwalb hatte vor zehn Tagen im Spitzenspiel gegen Flensburg eine überragende erste Halbzeit gespielt, musste sich nach sieben Toren Vorsprung aber noch mit einem Remis begnügen. Eine Partie, die Kraft kostete. Denn zwei Tage später waren die Rhein-Neckar Löwen stehend k.-o., hatten mit 30:36 das Nachsehen in Hannover. Und auch der 24:23-Heimerfolg am Sonntag gegen den Bergischen HC fiel in die Kategorie „Arbeitssieg“.
Das Potenzial des Kaders ist indes riesig. Egal ob die Nationalspieler Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki auf den Außen, das schwedische Duo Lukas Nilsson und Albin Lagergren auf den Halbpositionen oder Jannik Kohlbacher am Kreis: auf dem Papier ist der HSC auf allen Positionen klar unterlegen.
Die Akteure
HSC Coburg: Kulhanek, Poltrum, Apfel – Nezhad, Sproß, Billek, Nenadic, Varvne, Zetterman, Dettenthaler, Kurch, Zeman, Grozdanic, Neuhold, Kelm
Rhein-Neckar Löwen: Palicka, Späth, Katsigiannis – Schmid, Gensheimer, Kirkelokke, Lagarde, Patrail, Tollbring, Abutovic, Groetzki, Petersson, Gislason, Nielsen, Nilsson, Kohlbacher, Lagergren (?)
Bericht von inFranken
Bild von Svenja Stache