Bericht von Neuer Presse Coburg
Am Samstagnachmittag tritt der HSC 2000 Coburg in Rostock an. Der Aufsteiger besiegte in der Vorwoche Erstliga-Absteiger Nordhorn-Lingen. Die Mannschaft von Alois Mraz ist also gewarnt vor der Partie an der Ostsee.
Eine einfache Strecke von gut 600 Kilometern spuckt Google Maps aus, wenn man die Entfernung von der HUK-COBURG arena auf der Lauterer Höhe zur OSPA-Arena in Rostock errechnen lässt. In und um Leipzig leuchten jede Menge Baustellen-Symbole. Die Fahrt für die Handballer des HSC dürfte also eine ziemlich lange werden. Daher bricht der Coburger Tross bereits am Freitag nach dem Abschlusstraining in Richtung Ostsee auf. Am Samstag um 16 Uhr steht für den HSC 2000 Coburg Saisonspiel Nummer zwei auf dem Programm. Gegner ist der HC Empor Rostock.
Nach dem 30:27-Sieg gegen Großwallstadt zum Auftakt der neuen Zweitligasaison betont Alois Mraz, Chefcoach der Vestestädter, „mit Demut und hochkonzentriert“ beim Aufsteiger antreten zu wollen. Diese Devise ist sicher nicht verkehrt, schließlich besiegte die Mannschaft aus dem hohen Norden am ersten Spieltag die HSG Nordhorn-Lingen, Mitabsteiger mit dem HSC aus Liga eins, mit 22:19. „Rostock hat spätestens nach diesem Erfolg jeder auf dem Zettel“, sagt Rückraumspieler Merlin Fuß und verspricht: „Wir wissen, dass der Gegner heiß sein wird. Aber wir werden die Sache genauso angehen wie gegen Großwallstadt.“
Zwei schwächere Phasen gegen Großwallstadt
Beim Heimauftakt lief es gut für den HSC. Phasenweise führte Gelb-Schwarz mit acht Toren, lieferte eine starke erste Hälfte ab. Durchgang zwei war immer noch ordentlich, aber Alois Mraz hat doch die eine oder andere Schwachstelle im Spiel seiner Mannschaft ausgemacht. „Gerade der Start der zweiten Halbzeit und dann noch einmal die Phase um die 50. Minute waren nicht so gut.“ Sein Team sei in diesen Situationen „nicht konsequent genug im Angriff“ gewesen. In der Abwehr fing sich Coburg schnelle Tore ein, sechs Gegenstöße waren es am Ende. „Weil wir sie zugelassen haben“, hebt der Trainer hervor. Dennoch sei unterm Strich der Auftritt einer gewesen, auf den sich aufbauen lasse. Der tschechische Ex-Nationalspieler sah gerade in Durchgang eins „eine sehr souveräne Leistung“ sowie eine „sehr aktive Abwehr“.
Die zweite Halbzeit, versprach Mraz bereits nach Spielende gegen Großwallstadt während der Pressekonferenz, werde man sich noch einmal anschauen und auswerten. Das hat das Trainerteam getan und die fehlende Konsequenz während der zwei Phasen ausgemacht, die den TVG zumindest etwas zurück ins Spiel brachte. Wobei von wirklicher Gefahr keine Rede sein konnte. Dazu war das Coburger Niveau am vergangenen Sonntag einfach zu hoch.
„Kein Selbstläufer“
Nun steht die erste Auswärtspartie an. Es geht direkt gegen einen Aufsteiger, der nach vier Jahren wieder zurück ist in der 2. Bundesliga. „Es wird kein Selbstläufer“, warnt Mraz und spielt auf den Rostocker Auftakt-Überraschungssieg gegen Nordhorn an. „Das Team ackert und kämpft 60 Minuten lang. Darauf müssen wir uns einstellen.“
Hinter dem Einsatz von Florian Billek steht aktuell noch ein Fragezeichen. Den Torjäger vom Dienst plagen muskuläre Probleme. Der zuletzt angeschlagene Merlin Fuß ist in jedem Fall auch beim HC Empor dabei. Die Sehnenverletzung am Zeh sei zwar noch nicht ganz ausgestanden, „mit Einlagen, Tape und allem drum und dran aber auch kein Problem“, wie der Neuzugang vom TV Hüttenberg erklärt. Gegen Großwallstadt war Fuß gut in der Partie, der Coach bescheinigte seinem Schützling ein gutes Spiel, und das „obwohl er drei Wochen nicht richtig trainieren konnte.“ Der 21-Jährige und Dieudonné Mubenzem (vergangene Saison ebenfalls in Hüttenberg) haben sich laut Mraz gut ergänzt.
Merlin Fuß selbst sieht auch die vier anderen neuen HSCler auf einem sehr guten Weg. „Jan Schäffer und Stefan Bauer waren überragend in der Abwehr, Karl Toom im Angriff stark. Er hat ja schon in den Vorbereitungsspielen gezeigt, was er kann.“ Und Keeper Jan Jochens? „Mir fällt da gleich die Doppelparade von ihm ein“, sagt der Linkshänder und meint zwei starke Reflexe in der Schlussphase, in der der frühere Potsdamer den Routinier Jan Kulhanek im Kasten ablöste und sofort zwei Würfe der Unterfranken entschärfte.
Drei Neuzugänge beim HC Empor Rostock
Rostock holte für die neue Spielzeit drei Akteure, davon zwei für den Kreis. Jonas Thümmler kam aus Dresden, Christian Wilhelm aus Dormagen. Beide kennen die Liga bereits und werden mit ihren Kollegen versuchen, dem nächsten Absteiger ein Bein zu stellen. Der HSC ist gewarnt und fährt dennoch mit einer klaren Botschaft an die Ostsee. „Wir werden alles daran setzen, die zwei Punkte mit nach Hause zu nehmen“, verspricht Merlin Fuß.
Coburger Aufgebot
Jan Kulhanek, Jan Jochens, Fabian Apfel – Felix Dettenthaler, Milos Grozdanic, Max Preller, Florian Billek (?), Paul Schikora, Andreas Schröder, Karl Toom, Tobias Varvne, Merlin Fuß, Dieudonné Mubenzem, Stefan Bauer, Justin Kurch, Jan Schäffer. – Es fehlt: Jakob Knauer.
Bericht von Neue Presse Coburg
Bild von Svenja Stache