Die Leistung stimmte, das Ergebnis nicht: Mit diesem Gefühl gingen die Zweitliga-Handballer des HSC 2000 Coburg aus dem Gastspiel bei den Eulen Ludwigshafen (26:28). Über weite Strecken hatte die Mannschaft von Trainer Brian Ankersen ihren begrenzten personellen Möglichkeiten getrotzt und war in Ludwigshafen die bessere Mannschaft. Für zwei Punkte reichte es aber trotzdem nicht, weshalb sich die Coburger Sieglos-Serie auf fünf Spiele erweiterte.
Am Mittwochabend (19.30 Uhr) haben die Vestestädter (11./21:27 Punkte) aber bereits wieder die Möglichkeit, ihre Krise zu beenden. In der HUK COBURG arena gastiert der TV Großwallstadt (12./21:27) zum Derby. Der unterfränkische Traditionsverein ließ zuletzt mit dem 27:27-Unentschieden gegen den Tabellenvierten Dessau-Roßlauer HV aufhorchen.
2.Bundesliga HSC 2000 Coburg (11.) – TV Großwallstadt (12.)
Für den HSC ist es bereits das dritte Aufeinandertreffen mit dem TVG. Im vergangenen Oktober trafen die Ober- und die Unterfranken binnen drei Tagen zweimal aufeinander – und zweimal siegte Großwallstadt. Erst zog der TVG in Coburg mit einem 31:27-Sieg in das Achtelfinale des DHB-Pokals ein, dann entschied Großwallstadt das Heimspiel in Aschaffenburg mit 25:24 für sich.
Und das hätte dramatischer nicht sein können, denn Finn Wullenweber traf mit einem direkt verwandelten Freiwurf nach der Schlusssirene zum Siegtreffer. „Das ist für uns natürlich zusätzliche Motivation“, sagt HSC-Trainer Ankersen. In erster Linie geht es aber darum, nach fünf sieglosen Spielen wieder zwei Punkte einzufahren.
„Und wir wollen bei unseren Fans wieder etwas gutmachen“, spielt Ankersen auf die enttäuschende Vorstellung gegen den VfL Eintracht Hagen (32:35) an. Damals verließen die Zuschauer vereinzelt die Halle vorzeitig. Es war der negative Höhepunkt des Coburger Trends, der mehr Sorgen denn Optimismus verbreitete.
„In Ludwigshafen haben wir einen Schritt in die richtige Richtung gemacht“, hofft der Coburger Trainer auf eine Trendwende. Kampf und Emotionalität hätten bei seiner Mannschaft gestimmt. Für Punkte reichte es aber einmal mehr nicht, weil beim HSC „Kraft und Konzentration nachgelassen haben und wir nicht cool genug waren“. Zwei Phasen machte Ankersen letztlich als spielentscheidend aus: „Wir führen zweimal mit vier Toren, hätten aber mit sechs führen müssen. Schaffen wir das, kommt Ludwigshafen vermutlich nicht mehr ins Spiel zurück.“
Besonders ärgerlich war die Niederlage, weil die Coburger „die bessere Mannschaft“ waren. In der Schlussphase ließ der HSC aber auch die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor vermissen und verwarf durch Arkadiusz Ossowski und Max Jaeger unter anderem zwei Siebenmeter. Stattdessen sorgte Stefan Salger mit seinen Treffern aus dem Rückraum für den „Eulen“-Sieg. In der neuen Saison geht der hochgewachsene Linkshänder für den kommenden Coburger Gegner aus Großwallstadt auf Torjagd.
Bei den Unterfranken gab es im Winter einen Wechsel auf der Trainerbank. Igor Vori legte seinen Posten aus privaten Gründen nieder und kehrte in seine kroatische Heimat zurück. Für ihn übernahm Vyacheslav „Slava“ Lochmann, der nun ein viel beschäftigter Trainer ist. Der 45-Jährige trainiert beim TVG nicht nur die Zweitliga-Profis, sondern ist auch in der Jugendarbeit aktiv. Zudem ist Lochmann Trainer der ukrainischen Nationalmannschaft.
Rund zwei Wochen nach dem EM-Qualifikationsspiel zwischen der Ukraine und Österreich in Coburg gastiert Lochmann nun mit dem TVG in der Vestestadt. „Die größte Veränderung unter seiner Regie ist, dass Großwallstadt keine 3:2:1-Deckung mehr spielt, sondern nur noch eine 6:0-Formation“, sagt Ankersen.
Die Aufgebote:
HSC 2000 Coburg: Jochens, Martinsen, Apfel (?) – Preller, Runarsson (?), M. Jaeger, Dettenthaler, Bis, Mund, Fuß, Ossowski, Billek (?), Herzig, Krone, Knauer, Schäffer, Schröder
Trainer: Ankersen
TV Großwallstadt: Boukovinas, Pysarevskyi – Klenk, Babarskas, Eisenträger, Bandlow, Kammlodt, Schauer, Strakeljahn, Redkyn, Wullenweber, Zhuk, Stark, Rink, Schalles
Trainer: Lochmann
Schiedsrichter: Kolb (Augsburg) / Kauth (Taufkirchen)
Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.
Bericht von Coburger Tageblatt
Bild von Svenja Stache