Handball – Bundesliga: HSC 2000 Coburg – TVB Stuttgart 28:26 (17:11)

Der HSC 2000 Coburg kann doch noch gewinnen: Gegen den TVB Stuttgart erkämpften sich die Mraz – Schützlinge einen zwar knappen, am Ende aber hochverdienten Start – Ziel – Sieg und wiederholten damit ihren Erfolg aus dem Hinspiel. Die 1. Halbzeit gehörte zunächst ganz klar den Hausherren, die gleich loslegten wie die Feuerwehr. Noch keine zwei Minuten waren gespielt, da hatte Felix Sproß bereits auf 3:0 erhöht. Sechs Minuten später wurde es dann sogar historisch: Mit seinem Treffer zum 5:1 überflügelte Florian Billek seinen Vorgänger auf Rechtsaußen Ronny Göhl und übernahm die alleinige Führung in der Ewigen Torjägerliste des HSC 2000 Coburg. Dies schien auch seine Mitspieler regelrecht zu beflügeln, denn die Gelb – Schwarzen drückten unverändert auf die Tube und zogen immer weiter davon. Daran konnte auch eine Gäste – Auszeit nach 12 Minuten nicht viel ändern, der HSC blieb die dominierende Mannschaft. Hellwach und beweglich in der Abwehr, überlegt und mit Entschlossenheit in der Offensive stellten sie die Gäste immer wieder vor Probleme. Lediglich der wuchtige Dominik Weiß fand in dieser Phase gelegentlich eine Lücke im starken Coburger Abwehrverbund. Trotzdem konnten die Gäste gegen Ende der ersten Hälfte einige Zeitstrafen gegen den HSC nutzen, um wieder auf vier Tore heranzukommen. Doch die Gastgeber kamen noch einmal zurück und Andreas Schröder erhöhte mit dem Pausenpfiff wieder auf 17:11.

 

Wer im Coburger Lager hoffte, dass dies schon eine Vorentscheidung sein könnte, sah sich schnell eines Schlechteren belehrt. Es waren noch nicht einmal fünf Minuten in der zweiten Hälfte gespielt, da hatten die nie aufsteckenden Gäste bereits auf 17:15 verkürzt. Aber die Hausherren waren nicht gewillt, den möglichen Sieg so leicht wieder herzuschenken und kämpften sich Tor um Tor in das Spiel zurück. Tobias Varvne beendete die Torflaute des HSC, der jetzt endlich auch wieder zielstrebiger im Angriff agierte. Mit Erfolg, denn zwischenzeitlich konnten die Coburger ihren Vorsprung wieder bis auf fünf Tore ausbauen. Mit einer 24:20 – Führung für Gelb – Schwarz ging es schließlich in die letzten zehn Spielminuten, die es dann aber noch einmal in sich haben sollten. Die Gäste nutzten jetzt clever jeden Coburger Fehler aus und waren knapp vier Minuten vor Schluss tatsächlich wieder auf 25:24 herangekommen. Doch immer wenn es in dieser Partie brenzlig wurde, war auch in dieser Phase Verlass auch Keeper Konstantin Poltrum, der an diesem Abend nahtlos an seine starken Vorstellungen in der Hinserie anknüpfte und am Ende 11 Paraden auf seinem Konto hatte. Trotzdem schien der so sicher geglaubte Sieg doch noch einmal ernsthaft in Gefahr zu geraten, als die Gäste in der Schlussminute zur offenen Manndeckung übergingen und die Coburger damit sichtlich beeindruckten. Schließlich war es aber erneut Tobi Varvne, auch in diesem Spiel ein unermüdlicher Antreiber und Torschütze, vorbehalten, mit seinem 8. Treffer den Sack endgültig zuzumachen. An der Berechtigung dieses Erfolges für den HSC gab es am Ende aber nichts zu deuteln.

HSC 2000 Coburg: Kulhanek, Poltrum, Apfel; Pouya Nourozi, Sproß (3), Kelm (2), Kassing, Nenadic, Billek (5/1), Mustafic, Zetterman (1), Varvne (8), Schikora, Zeman (3), Grozdanic (1/1) , Schröder (5)

 

Bericht von Gerd Nußpickel

Bild von Svenja Stache