Ein Sieg der Leidenschaft und des Willens
2. Handball-Bundesliga: HSC 2000 Coburg – SG BBM Bietigheim 27:25 (11:11)
Der neue HSC-Coach Brian Ankersen hatte vor dem Spiel die Maxime für die nächsten Wochen ausgegeben: „Es geht erste einmal nicht darum, schön zu spielen, sondern über den Kampf jeden möglichen Punkt zu holen.“ Einen ersten, extrem wichtigen Schritt haben seine Schützlinge am Sonntag gemacht, als sie sich den 27:25-Erfolg gegen die SG BBM Bietigheim erkämpften. Denn Kampf, Leidenschaft und Intensität waren die Attribute, die diese Partie auf beiden Seiten von der ersten Minute an prägten. Zumindest was das Abwehrverhalten betrifft, war diesmal die Handschrift des neuen Trainers schon gut erkennbar. Schröder, Schäffer & Co ackerten vom Anpfiff weg mit aller Leidenschaft und Intensität und zwangen die Gäste öfter als ihnen lieb war zu schlecht vorbereiteten Würfen. Allerdings hatte auch die HSC-Offensivabteilung ihre liebe Mühe mit der Gäste-Abwehr, so dass beide Teams lange Zeit auf Augenhöhe agierten und sich keine Mannschaft absetzen konnte. Mit einem energischen Schlussspurt konnten die Hausherren dann auch noch kurz vor der Pause den kurzzeitigen 2-Tore-Rückstand in einen leistungsgerechten 11:11 Pausenstand verwandeln.
Und auch die ersten Minuten nach dem Wechsel gehörten den Gastgebern, die sich schnell auf 13:11 absetzten. Doch dann häuften sich wie so oft die Fehler im Coburger Angriffsspiel und brachte die Gäste so relativ leicht ins Spiel zurück. Bis zum 17:17 in der 41. Minute ging es ausgeglichen weiter, ehe das Pendel dann doch zu Gunsten der Gäste auszuschlagen schien. Eigene Fehler, die eine oder andere umstrittene Zeitstrafe und unnötige Ballverluste spielten der SG BBM in die Karten und spätestens beim 18:21 in der 46. Minute schien auch diesmal der Zug gegen den HSC abzufahren. Aber die Mannschaft bäumte sich, angetrieben von den Fans, noch einmal auf und der an diesem Tag erfolgreichste Coburger Max Preller erzielte in der 52. Minute erstmals wieder den Ausgleich. Der HSC war wieder da und ließ jetzt nicht mehr locker. Die letzten Minuten gehörten den starken Jan Kulhanek und seinen auch jetzt noch leidenschaftlich kämpfenden Teamkollegen. Doch es sollte trotz der 26:23-Führung 90 Sekunden vor Schluss noch mal spannend werden, denn die Gäste gingen zur offenen Manndeckung über und kamen nochmal auf ein Tor heran. Aber Florian Billek mit seinem einzigen Tor an diesem Tag machte schließlich endgültig den Deckel drauf. Alles andere war nur noch Jubel.
HSC: Kulhanek, Jochens; Preller (7), Fuß (3), Toom (4), Billek (1), Mubenzem (1), Juskenas, Schäffer (2), Schikora, Kurch (2), Grozdanic (3/3), Schröder (4), Bauer
Bericht von Gerd Nußpickel
Bild von Svenja Stache