2. Handball – Bundesliga: HSC 2000 Coburg – VfL Gummersbach 35:37 (14:19)
Auch wenn nach dem Abpfiff natürlich erst einmal die Enttäuschung bei den Gelb – Schwarzen überwog, so hatten sie dennoch allen Grund, das Parkett mit erhobenem Haupt zu verlassen. Denn die Gastgeber boten dem Aufstiegskandidaten Nr. 1 bis zum Schlusspfiff einen beherzten Kampf, konnten sich aber einmal mehr am Ende nicht dafür belohnen. Dabei sah zunächst vieles nach einer klaren Angelegenheit für den VfL aus. Zwar brachte Florian Billek sein Team mit 1:0 in Front, doch dann gehörte die Partie erst einmal ganz klar den Gästen. Schnell stellten diese auf 1:4 und zogen weiter davon. Schon in dieser Phase war die Fehlerquote beim HSC zu hoch, auch wenn die Mannen um Kapitän Schröder weiter aufopferungsvoll kämpften und sich in der 20. Minute wieder auf 9:10 heranbrachten. Doch in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte verloren die Gastgeber plötzlich wieder den Faden, luden den VfL zu leichten Kontern ein und mussten fast folgerichtig mit einem deutlichen 14:19 – Rückstand in die Kabinen gehen.
Aber die Vestestädter hatten sich in der Halbzeitpause noch mal eigeschworen, Moral und vor allem eine Reaktion auf das Eisenach – Spiel zu zeigen. Und am Ende lobte Trainer Silvio Krause, der zusammen mit Ralf Baucke den fehlenden Brian Ankersen vertrat, zu Recht die Mentalität seiner Jungs. Nach einem ausgeglichenen Beginn von Hälfte 2 übernahm der HSC das Zepter. Nach mehreren Kulhanek – Paraden waren es nach 37 Minuten plötzlich nur noch zwei Tore Rückstand. Zwar lief spielerisch auch jetzt noch nicht alles rund, kämpferisch gaben die Gelb – Schwarzen aber alles und überzeugten nunmehr nicht nur mit einer aufmerksamen Abwehr, sondern suchten jetzt auch viel entschlossener den Abschluss. Näher als auf zwei Tore sollten die Hausherren aber nicht mehr herankommen, obwohl sie einige Chancen dafür hatten. Letztlich waren es die fehlenden personellen Alternativen auf der einen Seite und die Abgezocktheit der mit allen Wassern gewaschenen Gummersbacher Routiniers wie Schneider, Bozovic oder Stüber, die in den Schlussminuten den Ausschlag zu Gunsten des Favoriten gaben. Der jungen Coburger Mannschaft sollte die Leistung in dieser Begegnung dennoch einigen Auftrieb für die Rückrunde geben, vor allem, wenn dann hoffentlich auch die personellen Voraussetzungen wieder günstiger sind.
HSC: Kulhanek, Jochens, Apfel; Preller (4/2), Fuß (2), Toom (4), Billek (7/1), Mubenzem, Juskenas; Knauer (2), Schäffer (2), Dettenthaler, Kurch (4), Schröder (6), Bauer (4)
Bericht von Gerd Nußpickel
Bild von Svenja Stache