Klare Derby-Niederlage für den HSC 2000 Coburg: Am Mittwochabend unterlag der Handball-Zweitligist im Frankenderby dem TV Großwallstadt mit 28:33 (13:17). Die Vestestädter blieben im sechsten Spiel in Serie sieglos und warten weiter auf den zweiten Sieg in der Rückrunde. Gegen den unterfränkischen Traditionsverein präsentierten sich die Coburger defensiv zu anfällig und offensiv über weite Strecken zu harmlos, um gegen disziplinierte Gäste beide Punkte zu behalten.
Damit verpassten es die Oberfranken auch, beim eigenen Anhang Wiedergutmachung für die enttäuschende Vorstellung gegen den VfL Eintracht Hagen (32:35) zu betreiben. Stattdessen setzte es die sechste Niederlage in der heimischen HUK COBURG arena in dieser Saison. Mit dem dritten Derbysieg der Saison – einer davon im DHB-Pokal – zog der TVG in der Tabelle am HSC vorbei.
2.BundesligaHSC 2000 Coburg – TV Großwallstadt 28:33 (13:17)
Keine 15 Minuten waren gespielt, da waren die ersten zaghaften Pfiffe der Zuschauer zu hören. Der Grund: Coburg verlor nach einem ordentlichen Beginn (5:3, 10.) den Faden. Mit einem 5:0-Lauf nutzten die Gäste die technischen Fehler und Fehlwürfe des HSC aus (5:8, 14.). HSC-Trainer Ankersen reagierte doppelt: Erst brachte der 34-jährige Däne den isländischen Spielmacher Runarsson, dann nahm Ankersen die erste Auszeit (5:9, 15.). Runarsson war es auch, der die siebenminütige torlose Phase der Hausherren stoppte (6:9, 17.).
Beim 8:10 durch Max Jaeger stellte der HSC zwar schnell den Anschluss wieder her (19.), dafür war Coburg in der Abwehr aber zu nachlässig. Vor allem TVG-Kreisläufer Thomas Rink durfte sich anfangs immer wieder über gelungene Anspiele freuen.
Obwohl die Defensive der Hausherren alles andere als zupackend agierte, waren die Vestestädter zunächst noch in Schlagdistanz, als Krone per Gegenstoß das 10:11 erzielte (22.) und Runarsson mit dem ersten verwandelten Siebenmeter auf 13:15 stellte (27.). In den Minuten vor der Halbzeitpause manövrierte sich der HSC aber in eine missliche Lage. Während den Hausherren kein weiterer Treffer gelang, schlugen die Gäste noch zweimal zu und gingen mit einer 17:13-Führung in die Kabine.
Ein Grund dafür: Großwallstadts griechischer Torwart Petros Boukovinas entschärfte acht Würfe (38 Prozent gehaltene Bälle), während HSC-Schlussmann Jan Jochens auf lediglich fünf Paraden (24 Prozent) kam und vor allem bei Würfen aus dem Rückraum unglücklich aussah. Zur zweiten Halbzeit nahm HSC-Trainer Ankersen zwischen den Pfosten eine Änderung vor und brachte Apfel für Jochens.
In den Minuten nach Wiederbeginn zog der unterfränkische Traditionsverein entscheidend davon, denn Großwallstadt stellte schnell auf 21:14 (35.). Ankersen nahm früh seine zweite Auszeit, doch entscheidend verkürzte der HSC nicht (18:23, 40.). Großwallstadt glänzte zwar nicht, aber dem TVG reichte eine geduldige Spielweise im Angriff, um immer wieder zum Erfolg zu kommen.
Zeitweise stellte der HSC aber seine Abwehrarbeit ein, wie zwei völlig freie Würfe von Frieder Bandlow zeigten. Und vorne? Da hatten die Coburger nach wie vor Schwierigkeiten, die TVG-Deckung auseinander zu spielen. Dazu passte, dass der HSC vier Siebenmeter verwarf.
Näher als auf vier Tore (22:26, 47.) kamen die Hausherren nicht heran. Der TVG schaukelte den 33:28-Sieg souverän nach Hause. Nach der erneut desaströsen Vorstellung in eigener Halle kassierte der HSC neben vereinzelt aufmunterndem Applaus vor allem lautstarke Pfiffe. Den Coburgern droht, den eigenen Anhang weiter zu verlieren.
Die Statistik:
HSC 2000 Coburg: Jochens (5 Paraden), Apfel (8 Paraden) – Preller, Runarsson (4/2), M. Jaeger, (4) Dettenthaler (1), Bis (1), Mund, Fuß (3), Ossowski, (1) Herzig (4), Krone (2), Knauer (4), Schäffer (2), Schröder (2)
TV Großwallstadt: Boukovinas (12 Paraden), Ohm (1 Parade) – Klenk (2), Babarskas (1), Eisenträger (2), Bandlow (8/1), Schauer (2), Strakeljahn, Redkyn, Wullenweber (7), Zhuk (1), Stark, Kammlodt (3), Rink (3), Schalles (4)
Schiedsrichter: Kolb (Augsburg) / Kauth (Taufkirchen)
Zuschauer: 1527
Zeitstrafen: 6 (2x Bis, 2x Schäffer, 2x Krone) – 5 (2x Rink, Stark, Wullenweber, Babarskas)
Siebenmeter: 2/5 (Runarsson trifft zweimal) – 1/1 (Bandlow trifft)
Spielfilm: 1:0 (4.), 3:1 (7.), 5:7 (12.), 5:9 (15.), 8:10 (19.), 10:11 (22.), 11:14 (26.), 13:17 (30.), 14:21 (35.), 18:23 (40.), 21:26 (45.), 22:29 (51.), 25:31 (56.), 28:33 (60.)
Beste Spieler: Apfel – Boukovinas, Bandlow
Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.
Bericht vom Coburger Tageblatt
Bild von Svenja Stache