Die Wege des HSC 2000 Coburg und von TuSEM Essen ähnelten sich in den vergangenen Jahren. 2020 waren beide Klubs in die Handball-Bundesliga auf- und ein Jahr später wieder gemeinsam abgestiegen. In der vergangenen Saison landeten Essen und Coburg im Mittelfeld der zweiten Liga. Der TuSEM wurde Achter, der HSC Elfter.
Und auch in diesem Jahr sind die Oberfranken und die Westfalen nahezu im Gleichschritt. Vor dem Duell am Freitagabend (19.30 Uhr, sportdeutschland.tv) in Essen liegen die Hausherren auf Platz 11 (10:12 Punkte) und die Gäste auf Rang 8 (13:11). Zudem gehen beide Mannschaften mit Erfolgserlebnissen in den Spieltag.
2.Bundesliga TuSEM Essen (11.) – HSC 2000 Coburg (8.)
Die Vestestädter legten zuletzt gegen den HC Empor Rostock einen Blitzstart hin und waren bereits nach zehn Minuten und der 9:1-Führung auf die Siegerstraße eingebogen. Zwar verkürzten die Rostocker in der zweiten Halbzeit auf 23:26, aber letztlich kam die Mannschaft von Trainer Brian Ankersen zu einem souveränen 35:29-Sieg. Nach zuvor zwei Niederlagen in Serie durften die Coburger wieder einen doppelten Punktgewinn bejubeln.
Mit einer Siegesserie gehen allerdings die Essener in ihr Heimspiel gegen den HSC. Nach zuvor sechs Niederlagen am Stück kletterte die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann zuletzt mit vier Siegen in Folge auf den elften Tabellenplatz und scheint sich nach einem Umbruch gefunden zu haben.
Denn: Neben dem jetzigen Coburger Viktor Glatthard haben Stützen wie Noah Beyer, Tom Bergner (beide Bergischer HC), Dimitri Ignatow (MT Melsungen), Lukas Becher (HSG Wetzlar) und Lucas Firnhaber (HSG Nordhorn-Lingen) den Klub verlassen. Zudem zog es Trainer Jamal Naji zum Bundesligisten Bergischer HC. Sein Nachfolger wurde Co-Trainer Hegemann, der in seiner Karriere 57 Länderspiele für Deutschland bestritt und 2007 zum Weltmeister-Kader zählte, aber ohne Einsatz blieb.
Unter Hegemann pflegt der TuSEM weiter den Handball, für den er unter Naji bekannt war. „Essen hat eine junge Mannschaft und ist sehr gut im Kollektiv. Sie spielen kreativ und legen Wert auf das Spielerische“, sagt HSC-Trainer Ankersen. Zuletzt ließ Essen beim Sieg in Großwallstadt nur 18 Gegentore zu und hatte zudem einen glänzend aufgelegten Torwart.
Lukas Diedrich kam gegen den TVG auf 15 Paraden und eine Quote von knapp 52 Prozent gehaltener Bälle. Eine Woche zuvor, beim 28:20-Sieg über den starken Aufsteiger VfL Potsdam, entschärfte Diedrich 16 Bälle (46 Prozent). Mit 122 Paraden ist der Essener derzeit der beste Torwart der Liga.
In dieser Hinsicht muss sich der HSC aber nicht verstecken, schließlich zählen Jan Kulhanek und Fabian Apfel ebenfalls zu den stärksten Schlussmännern der Liga. Gegen Rostock kam das HSC-Duo auf 18 Paraden. Personell steht Ankersen der gleiche Kader wie zuletzt zur Verfügung.
Die Aufgebote:
TuSEM Essen: Fuchs, Bliss, Diedrich – Ellwanger, Rozman, Dangers, Homscheid, Homscheid, Eissing, Szczesny, Müller, Moranto Maldonado, Klingler, Mast, Werschkull, Schoss
Trainer: Hegemann
HSC 2000 Coburg: Kulhanek, Apfel – Dettenthaler, Bis, Glatthard, Fuß, Siegler, Ossowski, Billek, Herzig, Krone, Knauer, Schäffer, F. Jaeger, Schröder
Trainer: Ankersen
Schiedsrichter: Hillebrand (Bönen) / Umbescheidt (Bergkamen)
Bericht von Coburger Tageblatt
Bild von Svenja Stache