Nach der Niederlage beim TV Großwallstadt gastiert der Zweitligist HSC 2000 Coburg nun beim TV Emsdetten. Vor elf Tagen war die Partie eine klare Sache für den HSC. Nun erwartet Trainer Brian Ankersen ein völlig anderes Spiel.
Coburg — Englische Woche für den HSC 2000 Coburg: Nach der Niederlage im Derby beim TV Großwallstadt (29:30) gastiert der Handball-Zweitligist am Mittwochabend (19.30 Uhr, sportdeutschland.tv) beim TV Emsdetten. Die Vestestädter hatten die Münsterländer erst vor elf Tagen in der heimischen HUK-Arena zu Gast und siegten deutlich mit 34:25. Nun erwartet HSC-Trainer Brian Ankersen aber ein gänzlich anderes Spiel.
2. Bundesliga TV Emsdetten – HSC 2000 Coburg
„Emsdetten ist zu Hause eine ganz andere Hausnummer, zudem hat sich der TVE noch einmal verstärkt“, sagt Ankersen vor dem Auswärtsspiel. Der TVE langte in der vergangenen Woche gleich dreifach auf dem Transfermarkt zu und verpflichtete für den Rückraum Ole Schramm vom SC Magdeburg, Örn Vesteinsson Östenberg vom norwegischen Erstligisten Notteroy Handball und Drittliga-Torjäger Fabian Rußwinkel vom TV Bissendorf. Die Nachverpflichtungen sind auch eine Reaktion auf die verletzungsbedingten Ausfälle von Robin Jansen und Gabor Langhans. Die beiden Rückraumspieler zählen zu den Stützen beim TVE, fehlten vor elf Tagen in Coburg und dürften auch im Nachholspiel – das Hinspiel im November fiel wegen Corona-Fällen beim HSC aus – noch nicht mitwirken können.
Vor dem zweiten Spiel binnen fünf Tagen sind die personellen Voraussetzungen des HSC weiterhin gut. „Alle Mann an Bord“, meldet Steuermann Ankersen und hofft, dass zwei Punkte auf das Coburger Konto wandern – und es wären wichtige Zähler. Denn: Nach der knappen Niederlage beim TVG verpasste es der HSC, die Abstiegszone wieder ein Stück zu distanzieren und muss den Blick weiter nach unten richten. Allen voran erstmal Richtung Emsdetten (16./15:25 Punkte), das mit einem Sieg am HSC (14./16:22 Punkte) vorbeiziehen würde.
Ankersen: „Kein Schritt zurück“
Trotz der Niederlage im Derby sah HSC-Trainer Ankersen in Elsenfeld gute Ansätze seiner Mannschaft. „Die Leistung war in Ordnung und definitiv kein Schritt zurück. Wir waren zwischenzeitlich mit vier Toren zurück, haben dann mit einem Tor geführt und haben durch Milos Grozdanic noch die Chance auf einen Punkt gehabt. Dann wäre das Gefühl natürlich ein besseres gewesen.“ Zudem war Ankersen mit Körpersprache und Auftreten der Coburger zufrieden. Warum es trotzdem nicht für Zählbares gegen zuvor kriselnde Großwallstadter reichte? „Wir haben leichte Fehler gemacht und in manchen Szenen auch kein Glück gehabt“, sagt Ankersen.
Auffällig, vor allem im ersten Durchgang, aber war: Coburg hatte große Probleme, sich gegen die TVG-Abwehr durchzusetzen. „Uns hat der Spielfluss gefehlt und wir haben uns immer wieder festmachen lassen“, sagt Ankersen. Im Training habe der HSC an diesen Schwächen gearbeitet und Lösungen erarbeitet, falls Emsdetten nun ähnlich wie Großwallstadt deckt und dem HSC den Schwung im Angriff nehmen möchte. Nachdem der TVE im Hinspiel nach der Pause überrannt wurde, ist eine taktische Änderung der Mannschaft von Trainer Sascha Bertow gut möglich. Eine Taktikänderung hatte auch Ankersen gegen Großwallstadt vorgenommen und nach der Pause erst mit Karl Toom, dann mit Kapitän Andreas Schröder mehr Wurfgewalt im Rückraum eingesetzt.
Langer Weg aus dem Keller?
„Ab diesem Zeitpunkt war unser Angriff besser. Wir haben viele Kreuzungen gespielt und immer wieder Platz für Andi, der das super gemacht hat, geschaffen“, sagt der HSC-Trainer. Bitter, aus Sicht des HSC, dass 29 erzielte Tore in fremder Halle nicht zu einem Sieg gereicht haben. In Emsdetten soll sich das ändern. Sonst dürfte der Weg in obere Tabellenregionen noch ein langer werden.
Bericht inFranken
Bild Svenja Stache