Der Worst Case ist abgewendet: Zweitligist HSC 2000 Coburg kann den Abstiegskampf endgültig abhaken. Nun soll im Duell der Bundesliga-Absteiger gegen die HSG Nordhorn-Lingen an die Leistung in Hagen angeknüpft werden.
2. Bundesliga HSC 2000 Coburg – HSG Nordhorn-Lingen
Denn: Die Gäste aus Niedersachsen liegen auf dem dritten Tabellenplatz und haben – nach Minuspunkten gerechnet – einen Punkt Rückstand auf den Zweiten ASV Hamm-Westfalen. Für die HSG zählt in Coburg also nur ein Sieg, wenn sie im Schneckenrennen um den Bundesligaaufstieg – Hamm und Nordhorn haben bereits 25 beziehungsweise 26 Punkte abgegeben – bleiben wollen. Brian Ankersen, Trainer der Coburger Handball-Profis, ist das aber völlig egal: „Für uns spielt das keine Rolle. Wir schauen nur auf uns und wollen eine gute Leistung zeigen.“
Der 33-jährige Däne hat noch das jüngste Heimspiel gegen den Dessau-Roßlauer HV im Kopf und sagt: „Wir wollen uns revanchieren und bei den Fans etwas gutmachen.“ Eine erste Reaktion hat der HSC bereits am Freitagabend in Hagen gezeigt und mit dem 31:26-Sieg letzte Zweifel am Klassenerhalt beseitigt.
Ein paar Bierchen auf den Ligaverbleib
„Die Heimfahrt war gut“, sagt Ankersen und lacht, „wir haben im Bus ein paar Bierchen getrunken. Die Stimmung war bis 1 Uhr gut, aber dann ist es ruhig geworden. Schließlich steht am Dienstag schon das nächste Spiel an.“ Und dort wollen die Vestestädter an die überzeugende Leistung in Hagen anknüpfen. Der HSC war von Beginn an – auch dank einer Doppel-Parade des mit insgesamt 15 gehaltenen Bällen erneut überragenden Torwarts Jan Kulhanek – im Spiel. „Gegen die Dessauer war es umgekehrt, dass sie mit Torwart Philip Ambrosius direkt im Spiel waren“, sagt Ankersen, der mit Abwehr und Angriff zufrieden war. „Wir wollten unser Tempospiel aufziehen und das hat gut funktioniert. Wir haben aber auch einen guten Spielfluss gehabt und viel Spielwitz gezeigt.“
Letzteres zeigte sich vor allem nach rund 20 Minuten, als Linksaußen Milos Grozdanic Rechtsaußen Florian Billek bediente und der Torjäger per Kempa einnetzte. Coburg spielte clever, geduldig und steuerte nach 39 Minuten und der 21:14-Führung auf einen ungefährdeten Sieg zu. Doch dann kam die Phase, mit der Ankersen nicht zufrieden war. Denn: Bis zur 53. Minute hatte Hagen den Rückstand bis auf ein Tor verkürzt (24:25). „Sie haben den siebten Feldspieler gebracht, womit wir uns schwergetan haben. Und vorne sind uns zu viele technische Fehler unterlaufen“, sagt Ankersen über die Schwächephase.
Doch Coburg gab das Spiel nicht aus der Hand, stellte mit einem 4:0-Lauf entscheidend auf 29:24 – und machte den letzten fehlenden Schritt zum Klassenerhalt. Große Experimente werde es laut Ankersen in den verbleibenden drei Saisonspielen nicht geben. „Wir werden aber in Abwehr und Angriff an Kleinigkeiten arbeiten.“ Vor allem aber gehe es darum, mit einem guten Gefühl aus der Saison zu gehen.
Bericht www.coburger-tageblatt.de
Bild Svenja Stache