Prompt wurde das Angriffsspiel ideenreicher. Zwar scheiterte Kreisläufer Stephan Zeman zweimal am Gebälk, doch der wendige Pouya Norouzi Nezhad glich nach gut einer Viertelstunde aus (7:7). Auszeit Frisch Auf Göppingen.
Das Coburger „Europa-Ensemble“ – jetzt mit zwei Serben, zwei Schweden, einem Tschechen, einem Iraner und zwei Deutschen auf der Platte – blieb hellwach, packte am eigenen Kreis entschlossen zu, kassierte aber einige strittige Siebenmeter. Das brachte vor allem einen alten Bekannter mehrfach auf die Palme: Jan Gorr. Er sprang immer wieder auf, gestikulierte wild hinter der HSC-Bank.
„Energie pur in Samt und Seide“
Der Geschäftsführer zurück in seinem Trainer-Element. Energie pur in Samt und Seide. Ein brodelnder Vulkan auf dem Klappsitz in Reihe 2.
„Sein“ Team verlor den Faden: 11:14 (28). Zu viele Chancen blieben fahrlässig liegen, Poltrum war dieses Mal auch kein Faktor. Der Torsteher wechselte sich drei Minuten vor der Pause selbst aus, machte Platz für „Oldie“ Jan Kulhanek. Doch das Spiel des HSC wurde nach der Pause nicht besser.
Ganz im Gegenteil: Gegen die Göppinger Riesen war an diesem Abend kein schwarz-gelbes Kraut gewachsen. Torsteher Daniel Rebmann zog den HSC-Werfern den Zahn. Der Rückstand wuchs und wuchs: 12:19 nach 39 Minuten.
Mraz holte sein Team gleich zweimal bis zur 44. Minute zum Rapport an die Außenlinie, Gorr hatte da längst seinen Platz resigniert verlassen und beobachte das Geschehen von weiter oben. Natürlich ahnte der Handball-Experte schon zu diesem Zeitpunkt, dass es wieder nichts mit dem ersten Heimsieg wird. Denn Göppingen war spätestens jetzt eine Nummer zu groß. Fehler der „Gelb-Schwarzen“ bestraften die Gäste mit effektiven Tempogegenstößen. Im Positionskampf fehlten die zündenden Ideen. Bei den Eins-gegen-Eins-Situationen waren die Frisch-Auf-Jungs hellwach.
Keine Spannung mehr
Der Coburger Rückraum hatte längst sein Pulver verworfen und die Kreisläufer Justin Kurch und Stephan Zeman bissen sich die Zähne am intensiven Mittelblock aus. Der Rückstand nahm kontinuierlich zu. Fünf, sechs, sieben und nach 50. Minuten waren es sogar acht Treffer. Diesen großen Vorsprung transportierte der Favorit mühelos über die Ziellinie.
Mit 21:29 verliert der HSC das Spiel. Ernüchterung macht sich im fast gähnend leeren Sporttempel breit. Viele haben sich mehr erwartet.
Bericht von inFranken
Bild von SvenjaStache