Gegen Leipzig hofft Coburgs neuer Trainer Alois Mraz, dass seine Spieler die Mängel aus dem Lemgo-Spiel abstellen und den ersten Sieg vor 1000 zugelassenen Zuschauern feiern.
„Wie viele Besucher dürfen in Coburg in die Halle?“ Das interessierte den Trainer des SC DHfK Leipzig, André Haber, im Gespräch mit dem Tageblatt vor dem Gastspiel am heutigen Abend ab 19 Uhr in der HUK-Arena gegen den HSC Coburg brennend. Das zeigt den Respekt, den die Sachsen vor der Coburger Heimstärke haben.
Denn genau darauf will die Mannschaft von Trainer Alois Mraz bauen, soll am 27. Juni 2021, dem letzten Spieltag dieser wohl erneut ungewöhnlichen Spielrunde, das ersehnte Ziel Klassenerhalt stehen.
1000 Fans werden den ersten Schritt dorthin heute Abend hautnah erleben. Und die Erfolgsaussichten stehen gut, denn es geht gegen eine stark verletzungsgebeutelte Leipziger Mannschaft.
Lange Leipziger Verletztenliste
Mit dem Allrounder Maximilian Janke (Schulterprobleme), Niclas Pieczkowski (Bänderriss), einem starken Mann im Eins-gegen-Eins, und Luca Witzke (Knieoperation) müssen die Sachsen auf alle ihre etatmäßigen Mittelmänner im Rückraum verzichten. Deswegen wurde Sportkoordinator Philipp Müller, der einst bei HaSpo Bayreuth das Handballspiel erlernte und als wenig zimperlich bekannt geworden ist, reaktiviert.
Damit aber nicht genug: Mit Bastian Roschek muss Haber wohl erneut seinen Abwehrchef ersetzen, der beim kontaktlosen Trainingsauftakt nach der Corona-Pause noch schmunzelnd meinte: „Ich vermisse es, mich im Wettkampf zu messen. Ich würde mich gerne mal wieder im Training mit jemandem prügeln.“
Mraz glaubt aber nicht, dass es für sein Team entscheidende Vorteile wegen der langen Verletztenliste des Gegners gibt: „Leipzig verfügt über einen breiten Kader und kann das gut auffangen. Das haben sie beim 27:19-Auftaktsieg gegen die Eulen Ludwigshafen gezeigt. Dadurch stehen sie vielleicht sogar noch enger zueinander.“
Augenmerk auf einen Bayreuther
Der HSC-Trainer hat vor seinem ersten Heimspiel seiner Mannschaft gesagt, dass sie vor allem auf die Aktionen von Philipp Weber und Marko Mamic, auch im Zusammenspiel mit den Kreisläufern Maciej Gebala und Alen Milosevic, achten müssen. „Auf den 2,06 Meter großen Rückraumlinken Julius Meyer-Siebert müssen wir zudem ein besonderes Augenmerk haben.“
Der gebürtige Bayreuther Meyer-Siebert gilt als Ausnahmetalent und soll langfristig die Lücke füllen, die durch den Abgang von Franz Semper zur SG Flensburg-Handewitt entstanden ist. Die Niederlage in Lemgo hat Mraz zusammen mit der Mannschaft aufgearbeitet und ist zur Erkenntnis gekommen: „Das Überzahlspiel müssen wir besser gestalten und eine schwache Viertelstunde dürfen wir uns nicht mehr leisten. Das wird in der ersten Liga sofort bestraft.“
Doch der HSC Coburg hat im ersten Spiel gezeigt, dass er mithalten kann. Deswegen wird viel davon abhängen, dass disziplinierter und konsequenter agiert wird. „Was wir in Lemgo über 40 Minuten gezeigt haben, wollen wir in der heimischen Arena über 60 Minuten durchziehen“, zeigt sich der Coburger Trainer kämpferisch und hat dabei das nächste Spiel, das bereits 48 Stunden später beim TSV Hannover-Burgdorf angepfiffen wird, noch nicht im Hinterkopf.
Die Aufgebote
HSC 2000 Coburg: Kulhanek, Poltrum – Preller, Nezhad, Sproß, Nenadic, Billek, Knauer, Zetterman, Varvne, Schikora, Kurch, Zeman, Schröder, Neuhold Trainer: Alois Mraz
SC DHfK Leipzig: Saeveraas, Birlehm – Wiesmach, Krzikalla, Meyer-Siebert, Roschek (?), Binder, Larsen, Ph. Müller, Weber, Mamic, Remke, Gebala, Milosevic, Esche, Szeles Trainer: André Haber
Schiedsrichter: Hanspeter Brodbeck / Simon Reich
Bericht: Coburger Tageblatt
Bild: Iris Bilek