Starker Auftritt des Zweitligisten HSC 2000 Coburg: Gegen die HSG Nordhorn-Lingen gewinnt der HSC – und lässt deren Aufstiegsträume wohl platzen. Zudem betreibt der HSC Wiedergutmachung beim eigenen Anhang.
2. Bundesliga HSC 2000 Coburg – HSG Nordhorn-L. 31:28 (17:16)
„Es wäre sehr cool, wenn wir der Grund sind, dass es dort oben nochmal richtig eng wird“, sagte HSC-Torwart Jan Jochens vor dem Spiel bei sportdeutschland.tv und erklärte, dass die Coburger „Bock haben“, den Niedersachsen in die Aufstiegs-Suppe zu spucken. Und das war den Vestestädtern anzumerken.
Von Beginn an spielten die Coburger leidenschaftlich und boten dem Favoriten Paroli. Wie zuletzt beim Auswärtsspiel beim VfL Eintracht Hagen starteten beide Mannschaften mit viel Schwung in die Begegnung. Nach vier Minuten hatten beide Teams ihre ersten Angriffe erfolgreich abgeschlossen (2:2) und machten in einem ähnlichen Rhythmus weiter. Das lag auch daran, dass die Torhüter in der Anfangsphase kein Faktor waren.
Weder Bart Ravensbergen von der HSG, noch Jan Jochens beim HSC bekamen in den ersten Minuten einen Ball zu fassen. Nachdem die Hausherren in der Anfangsphase leichte Vorteile hatten (4:3, 5:4), zogen danach die Gäste in Führung und lagen beim 11:9 (21.) erstmals mit zwei Treffern in Front – und das lag vor allem an einem HSG-Trio: Georg Pöhle, Sander Visser und Julian Possehl waren die Aktivposten im Angriff der Gäste, die sich immer wieder gute Wurfpositionen erspielten.
Spielfreudige Coburger
Das traf aber auch auf die Coburger zu. Wie in Hagen zeigte sich die Mannschaft von Trainer Brian Ankersen spielfreudig. Der HSC konnte nach dem gesicherten Klassenerhalt befreit aufspielen – und tat das auch. Manchmal musste aber auch das Glück mithelfen.
Nachdem die Schiedsrichter Zeitspiel angezeigt hatten, mussten die Coburger bei einem Freiwurf direkt abschließen. Karl Toom nahm sich der Sache an, wurde weit nach außen abgedrängt – und traf trotzdem zum 11:11 (21.). Nun war das Momentum auf Seiten des HSC, der ein belebendes Element ins Spiel brachte. Jakob Knauer kam im rechten Rückraum für Merlin Fuß – und diese Einwechslung lohnte sich. Vier der fünf Coburger Tore vor der Pause gingen auf das Konto des Lokalmatadors aus Neustadt. Der 23-Jährige erzielte auch den Treffer zum 17:16-Halbzeitstand für den HSC.
Auch im zweiten Durchgang hatte Coburg zunächst Vorteile (18:16, 19:17), ehe die Gäste mit einem 3:0-Lauf wieder in Führung gingen (20:19, 40.). Nun kam etwas ins Spiel, was bislang gefehlt hatte: eine hitzige Atmosphäre.
Auf dem Feld lief nun einer heiß: Florian Billek. Der HSC-Torjäger brachte Coburg mit einem sehenswerten Heber von Rechtsaußen und einem starken Wurf aus dem Rückraum wieder mit zwei Toren in Führung (23:21, 46.). Das Spiel, das nun vom Kampf lebte, kippte wieder in Richtung des HSC – und das lag auch an Torwart Jochens, der sich im zweiten Durchgang steigerte und auf insgesamt 14 Paraden kam. Nachdem Pöhle den neuerlichen Ausgleich erzielt hatte (23:23, 49.), steuerte das Spiel auf eine dramatische Schlussphase zu. Coburgs Merlin Fuß besorgte die erste Drei-Tore-Führung (28:25, 55.), doch entschieden war die verrückte Partie noch nicht. Die HSG stellte auf eine offensive Deckung um – doch die taktische Maßnahme griff nicht. Erst traf Kurch zum 30:27, dann schraubte sich Billek bei einem Freiwurf in die Luft und traf zum entscheidenden 31:28 (60.). Es folgten pure Emotionen bei den Coburgern, die den zweiten Sieg in Serie feierten und Wiedergutmachung bei den Fans betrieben.
Bericht www.coburger-tageblatt.de
Bild Svenja Stache