„Es wird heiß zugehen“, mutmaßt der Coburger Coach Jan Gorr, „Wilhelmshaven ist ein heißes Pflaster.“ Die Norddeutschen (19. Platz/16:34 Punkte) sind für ihre rustikale Gangart bekannt. In der letzten Partie (33:31-Sieg in Hagen) gab es für den WHV-Spieler Daniel Andrejew sogar eine Blaue Karte. Der Kreisläufer ist somit gegen Coburg gesperrt, sein Positionskollege Duncan Postel im gleichen Spiel glatt Rot.
„Wir müssen sicher noch einiges optimieren und wieder mehr Konstanz in unsere Auftritte bringen“, weiß Gorr um das Erfolgsgeheimnis für die kommenden Wochen. Die Partie gegen Hüttenberg war schon ein guter Anfang, aber: „Ein Tick mehr Konsequenz brauchen wir schon.“ Der Coburger Trainer denkt dabei an die zahlreich vergebenen Chancen gegen die Mittelhessen. Das wird nicht immer so glimpflich ausgehen wie vergangene Woche. Denn auch wenn in der Nordfrost-Arena agiert wird – „nordisch-frostig“ geht es dort in den wenigsten Fällen zu. Die im vergangenen Jahr teilsanierte Halle des WHV ist für ihre hitzige Atmosphäre bekannt. Und als ein Team, das viel Erfahrung an Bord hat, insbesondere mit den Neuzugängen zum Jahresbeginn.
Mit Bartosz Konitz hat Wilhelmshaven einen ehemaligen niederländischen und polnischen Nationalspieler verpflichtet, der im linken Rückraum für Tore sorgen soll. Zudem wurde vom insolventen Ligarivalen HC Rhein Vikings Miladin Kozlina (O-Ton Gorr: „Das ist kein Künstler, das ist einer der zupackt“) in die Jadestadt gelockt. Der Slowene soll der Abwehr die nötige Sicherheit geben.
Da wären dann aber noch die „alten“ Recken beim WHV: „Der explosive Tobias Schwolow im linken und Rene Drechsler im rechten Rückraum spielen schon gefühlt seit einem Vierteljahrhundert in Wilhelmshaven zusammen, sind schwer zu verteidigen. Da müssen wir uns also auf einiges gefasst machen“, hat Gorr die Achse ausgemacht, die es in die Schranken zu weisen gilt. Drechsler hat seine Klasse vergangene Woche in Hagen mit elf Treffern einmal mehr unter Beweis gestellt.
Rückkehr für Dominic Kelm
Einer freut sich auf das Gastspiel im hohen Norden, für das das HSC-Team bereits am heutigen Freitag anreist, ganz besonders: „Wie der Zufall es will, ist das nächste Auswärtsspiel nach meiner vorübergehenden Rückkehr in das Zweitligateam gleich ein ganz Besonderes für mich – in Wilhelmshaven, wo vor über 10 Jahren meine Profikarriere begann“, sagt Dominic Kelm, der nicht gedacht hätte, dass er die hitzige Atmosphäre in Wilhelmshaven nochmals auf dem Spielfeld erleben darf. „Mit der Nordfrost-Arena und den Fans verbinde ich tolle Erinnerungen, und ich freue mich vor allem auf Christian Köhrmann und Adam Weiner, mit denen ich damals noch zusammengespielt habe.“
Christian Köhrmann, seit 2011 Trainer des WHV, will diesmal die zwei Punkte im hohen Norden behalten. Im Herbst 2017 beim letzten Gastspiel lief der HSC fast die gesamte Spielzeit hinterher, rettete aber letztlich noch ein 25:25-Remis.
Samstag, 19.30 Uhr: Wilhelmshavener HV – HSC 2000 Coburg
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum; Markus Hagelin, Maximilian Jaeger, Lukas Wucherpfennig, Felix Sproß, Dominic Kelm, Sebastian Weber, Anton Prakapenia, Florian Billek, Jakob Knauer, Pontus Zetterman, Tobias Varvne, Patrick Weber Es fehlen: Petr Linhart, Philipp Barsties, Christoph Neuhold, Marcel Timm Trainer: Jan Gorr
Wilhelmshavener HV: Dennis Doden, Angelo Grunz, Frederick Lüpke; Rutger ten Velde, Sebastian Maas, Fabrice Lehmann, Miladin Kozlina, Duncan Postel, Kuno Schauer, Evgeny Vorontsov, Bartosz Konitz, Matej Kozul, Tobias Schwolow, Rene Drechsler, Marcos-Yannick Pust Trainer: Christian Köhrmann
SR: Jan Krüger / Björn Schmidt
Bericht von Ralph Bilek
Bild von Henning Rosenbusch (www.henning-rosenbusch.de)