Das wünscht sich HSC-Trainer Jan Gorr für seinen 41. Geburtstag, den er am Samstagabend mit seinem Team in der HUK-Arena „feiert“. Zu Gast ist Emsdetten.
Endlich wieder Heimspiel – nach zwei schwierigen Auswärtspartien mit einem für die meisten doch unerwarteten Ausrutscher in Wilhelmshaven, empfängt der HSC 2000 Coburg am Samstag (Anwurf um 19.30 Uhr) seinen „Lieblingsgegner“ TV Emsdetten in der HUK-Arena. Sieben Spiele haben die Coburger gegen das Team von Trainer Daniel Kubes absolviert, sieben Mal war der HSC siegreich.
„Das bedeutet rein gar nichts“, warnt Coburgs Trainer Jan Gorr davor, die bisherigen Partien als Maßstab zu nehmen. Auch nicht die letzten beiden Begegnungen, bei denen die Coburger Siege schon mit einer 17:7-Führung im letzten Heimspiel und 18:9 im Hinspiel zur Pause feststanden. „Selten haben wir so souverän agiert, da hat alles gepasst, aber vergleichen oder gar wiederholen lässt sich das im Handball eher selten.“ Gorr hat bereits einen Ansatzpunkt, um erneut erfolgreich zu sein: „Wir müssen sie von Beginn an fordern, den erfolgreichen Abschluss suchen.“
TVE ist noch nicht ganz gerettet
Denn damit würde sein Team auch die schnellen Konter der Emsdettener verhindern. Denn durch ihr schnelles Spiel stellt der TVE mit 795 Treffern den zweitbesten Angriff der Liga. Anders als in einigen der Spiele in diesem Jahr muss der HSC also verhindern, einem Rückstand hinterherzulaufen. Der Tabellenelfte ist mit 26:28 Punkten aufgrund der engen Konstellation in der unteren Tabellenhälfte aber noch nicht aller Sorgen in Sachen Abstieg ledig.
„Emsdetten hat vergangene Woche Wilhelmshaven geschlagen, wie wir dort gespielt haben, ist ja bekannt“, ordnet Gorr den kommenden Gegner wohl richtig ein. Doch endlich einmal konnte der HSC-Coach drei Wochen ohne weitere Ausfälle trainieren, was sich im Zusammenspiel bemerkbar macht: „Wir haben wieder an Stabilität gewonnen, im Handball sind eingespielte Achsen wichtig.“
Zwei Akteure ragen heraus
Vor allem dann, wenn der herausragende Einzelakteur fehlt, die Mannschaft gemeinsam das meiste auffangen muss und sich einmal mehr einer körperbetonten Abwehr gegenübersieht. Kein Wunder, Kubes war einst Abwehrchef beim THW Kiel. Deswegen schmerzt ihn sicher auch ein wenig, dass sein Team mit 819 Gegentoren die schwächste Abwehr der Liga hat. Das ist aber auch dem auf Schnelligkeit angelegten Spiel geschuldet.
Esmdetten hat zwei Spieler unter den besten Feldtorschützen der Liga. Die erfolgreiche Achse mit Janko Bozovic (Führender in der Liga mit 139 Feldtoren), dem Mann für die einfachen Tore, und Merten Krings (Platz 11 mit 109 Feldtoren in nur 21 Spielen) gilt es in ihrem Wirkungsbereich einzuengen. „Bozovic ist auch jenseits der Neun-Meter-Linie gefährlich, Krings ist ein ständiger Unruheherd, besonders seine abgeknickten Sprungwürfe sind zu beachten“, sagt Gorr.
„Vertrauen unserer Deckung“
Nettelstedt hatte es Anfang März mit einer Manndeckung gegen Krings versucht, doch Gorr ist nicht unbedingt als Freund solcher Umstellungen bekannt: „Das muss immer vom Spiel abhängig gemacht werden, wir vertrauen unserer starken Deckung.“ Also keine besonderen Maßnahmen von vornherein. Aus einem ganz anderen Grund ist es für Jan Gorr ein besonderes Spiel, er feiert am Samstag seinen 41. Geburtstag: „Zwei Punkte und weiter fit bleiben“, das ist sein persönlicher Wunsch, denn diese Konstellation, ein Punktspiel direkt am Geburtstag, „trifft“ ihn erstmals, seitdem er für den HSC an der Seitenlinie steht. Im Jahr 2015 wurden im Bus auf der Heimfahrt aus Saarlouis die zwei wichtigen Punkte für den späteren Erstliga-Aufstieg und der 37. Geburtstag des Trainers gefeiert, im vergangenen Jahr gelang einen Tag nach dem 40. Geburtstag ein Sieg gegen den gleichen Gegner. Sein Team hat es in der Hand, auch diesmal für ungetrübte Freude zu sorgen.
Samstag, 19.30 Uhr: HSC Coburg – TV Emsdetten
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum; Markus Hagelin, Maximilian Jaeger, Lukas Wucherpfennig, Felix Sproß, Dominic Kelm, Sebastian Weber, Anton Prakapenia, Florian Billek, Jakob Knauer, Pontus Zetterman, Tobias Varvne, Patrick Weber Es fehlen: Petr Linhart, Philipp Barsties, Christoph Neuhold, Marcel Timm, Trainer: Jan Gorr
TV Emsdetten: Mark Ferjan, Konstantin Madert; Tim Weischer, Merten Krings, Marten Franke, Yannik Terhaer, Jan Hübner, Karl Toom, Paul Kolk, Yannik Dräger, Dirk Holzner, Jorn Smits, Sven Weßeling, Andre Kropp, Janko Bozovic, Trainer: Daniel Kubes
SR: Jan Lier / Manuel Lier
Bericht von Ralph Bilek
Bild von Henning Rosenbusch