Der HSC 2000 Coburg ist in der heimischen HUK-COBURG arena nicht zu stoppen: Mit 31:26 besiegten die Coburger am Samstagabend den hochgehandelten Aufstiegsfavoriten VfL Gummersbach.
Beide Mannschaften lieferten sich von Beginn an einen offenen Schlagabtausch. Dabei leistete sich der HSC zu viele technische Fehler, die der VfL Gummersbach wiederum nur bedingt bestrafte. Dennoch setzten sich die Gäste von 3:4 auf 4:7 (10.) erstmals ab. Den bis dato stotternden Motor brachten die Hausherren anschließend so allmählich auf Touren. Mit einem 3:0-Lauf glich der HSC zum 7:7 aus, worauf Gummersbachs Trainer Torge Greve mit dem Torwartwechsel von Matthias Puhle auf Filip Ivic reagierte. Die Gastgeber fanden derweil erst ihren Spaß an einer kompakten und kämpferischen Abwehrleistung, welche sie in Ballgewinne und daraus resultierende Gegenstöße ummünzten. Dies hatte postwendend eine 13:10-Führung zur Folge (26.) und die HUK-COBURG arena explodierte förmlich. Sinnbildlich dafür die Aktion vor der Halbzeit, als Tobias Varvne einen Tempogegenstoßpass der Gäste aus der Hand schlug, ausrutschte und Marcel Timm sich im zurücklaufen in den Ball schmiss, um die sichere Torchance der Gummersbacher zu vereiteln. Diese Phase brachte vor allem einen Mann so richtig in Torlaune: Florian Billek. Mal um mal verwandelte der Rechtsaußen entweder per Siebenmeter oder Gegenstoß. Allein bis zur Pause standen ihm sieben Treffer zu Buche, weshalb seine Mannschaft mit einem 17:12-Halbzeitstand in die Pause ging. Standing Ovations von den Rängen begleiteten die HSC-Akteure auf dem Weg in die Katakomben.
Zum zweiten Spielabschnitt reagierte Gummersbach mit einer 5:1-Deckung und versuchte, den bis dato starken Tobias Varvne aus dem Spiel zu nehmen. Dies gelang allerdings überhaupt nicht, denn Coburg enteilte durch Max Jaeger auf 21:13. Daraufhin leistete sich die Mannschaft von Trainer Jan Gorr eine kleine Schwächephase und die Stimmung in der Halle wirkte beim 18:23 durch Marvin Sommer und der folgenden Auszeit von Gorr bedrückend. (42.) War da doch für wenige Minuten die Sorge auf den Rängen, der dritte Heimsieg im dritten Heimspiel könnte noch gefährdet werden. Doch die Mannschaft spielte konstant ihren Stiefel runter und profierte vom einmal mehr starken Jan Kulhanek (14 Paraden), dessen Gegenüber Filip Ivic und Matthias Puhle insgesamt nur zwei Bälle überhaupt parieren konnten. Spätestens beim 30:24 durch Florian Billek hielt es unter den 2052 Zuschauern keinen mehr auf den Rängen und die Halle skandierte wie in der vergangenen Woche „Hier regiert der HSC“. Somit behalten die Vestestädter ihre weiße Weste zu Hause und schieben sich in die Spitzengruppe der 2. Handball-Bundesliga.
Kommenden Samstag geht es ins mittelhessische Hüttenberg, wo auf Billek & Co. die nächste schwere Auswärtsaufgabe wartet.
HSC 2000 Coburg: Kulhanek, Poltrum – Jaeger (5), Wucherpfennig, Spross (1), Weber (1), Billek (11/4), Timm, Zettermann (4), Lilienfelds (1), Varvne (6), Zeman, Schröder, Neuhold (2)
VfL Gummersbach: Ivic, Puhle – Schröter (2/1), Dayan (3), Baumgärtner (5), Blohme (1), Kontrec (1), Sommer (6/1), Hermann (4), Herzig, Meinhardt, Villgrattner (1), Stüber, Becker (1), Bozovic (2)
Zeitstrafen: 2/3
Schiedsrichter: Zupanovic/Thone
Zuschauer: 2052
Bericht von Jonas Späth