HSC 2000 Coburg gegen TV Großwallstadt: Das Duell der beiden fränkischen Rivalen hat es über zwei Jahre nicht mehr gegeben. Zuletzt trafen beide Mannschaften am 26. April 2019 aufeinander. Coburg siegte mit 31:30, am Saisonende stieg der TVG in die 3. Liga ab. Am Sonntag (16 Uhr) gastiert der unterfränkische Traditionsverein zum Saisonauftakt der 2. Handball-Bundesliga in Coburg.
HSC 2000 Coburg – TV Großwallstadt
Rund sieben Wochen schwitzten die HSC-Profis in der Vorbereitung, in sechs Testspielen brachte sich der Bundesliga-Absteiger in Form. „Ich bin mit dem Verlauf der Vorbereitung zufrieden, das war alles in Ordnung“, sagt HSC-Trainer Alois Mraz. Nach zwei Niederlagen gegen den Ligakonkurrenten ThSV Eisenach (Mraz: „Die Spiele kamen eigentlich zu früh“) fanden sich die Coburger besser zurecht und zeigten im Derby gegen den HC Erlangen (29:26) ihre beste Testspiel-Leistung. Im letzten Test der Vorbereitung gegen den Bundesligisten MT Melsungen kam der HSC allerdings unter die Räder (23:31). Nun gilt der Fokus aber dem Saisonauftakt gegen den sechsmaligen deutschen Meister aus Großwallstadt.
Mit einer Taktikeinheit am Samstag schließt Mraz die Vorbereitung auf den TVG ab. „Sie haben eine funktionierende Achse aus Rückraum und Kreisläufer und stellen in Verbund mit dem Torhüter eine stabile 6:0-Deckung“, schildert Mraz die Stärken der Gäste. Die Mannschaft von Trainer Ralf Bader spielte in der vergangenen Runde als Aufsteiger eine starke Saison und landete auf dem sechsten Tabellenplatz. Mit Savvas Savvas hat Großwallstadt einen wurfstarken Halblinken im Aufgebot. Der Grieche erzielte in der Saison 2020/21 189 Tore und war bester Werfer seiner Mannschaft. Kreativer Kopf ist Spielmacher Mario Stark. Und im Tor ist Jan Steffen Redwitz ein sicherer Rückhalt. Mit 354 Paraden war Redwitz zweitstärkster Schlussmann, nur der Gummersbacher Matthias Puhle (372) entschärfte mehr Bälle.
HSC will begeistern
„Wir müssen eine stabile Deckung stellen, ihren Rückraum unter Druck setzen und in unser schnelles Umschaltspiel kommen“, fordert Mraz. Leidenschaftlich in der Abwehr, mitreißend im Angriff – so möchte der HSC die Fans in diesem Jahr begeistern und sich nach dem einjährigen Intermezzo in der stärksten Liga der Welt neuen Kredit erspielen. Unter die ersten fünf der Tabelle zu kommen, ist das ausgerufene Ziel. Den ersten Schritt wollen die Vestestädter am Sonntag machen. „Wir wollen das erste Heimspiel unbedingt gewinnen“, sagt Mraz. Für dieses Unterfangen kann der HSC-Trainer personell beinahe aus dem Vollen schöpfen.
Fragezeichen hinter Fuß
Lediglich hinter dem Einsatz von Neuzugang Merlin Fuß steht noch ein Fragezeichen. „Das wird sich je nachdem, wie sich Merlin fühlt, kurzfristig entscheiden“, sagt Mraz. Der neue Rückraumrechte zog sich gegen den HC Erlangen eine Fußverletzung zu und hatte bereits das Testspiel gegen die MT Melsungen verpasst. Sollte Fuß nicht spielen können, wäre Dieudonné Mubenzem, der wie Fuß vom Ligakonkurrenten TV Hüttenberg gekommen war, der einzige Linkshänder im rechten Rückraum. „Wir kennen das aus der vergangenen Saison und könnten entweder Florian Billek oder Andreas Schröder auf die rechte Seite stellen“, zählt Mraz seine Alternativen im rechten Rückraum auf. Auch auf der Spielmacher-Position drückt Mraz der Schuh. „Tobias Varvne ist zwar alleine, aber er ist topfit“, sagt Mraz.
Neben Kapitän Andreas Schröder könnte Neuzugang Karl Toom dort aushelfen. „Er hat in der Vorbereitung seine Wurfgewalt gezeigt und hilft uns mit seiner Durchschlagskraft weiter“, sagt Mraz. In der Abwehr hat der Coburger Trainer verstärkt an einer zweiten Formation gearbeitet, gegen eine eingespielte Großwallstadter Mannschaft könnte Mraz zunächst aber auf Bewährtes setzen: „Die 6:0-Deckung ist unsere erste Formation.“ Erste Kandidaten für den Mittelblock sind Schröder und Neuzugang Jan Schäffer, die sich aus gemeinsamen Zeiten in Erlangen kennen. Kraftpaket Stefan Bauer hat nach seiner Oberschenkelverletzung noch Trainingsrückstand, steht aber vor seinem Pflichtspiel-Debüt im HSC-Trikot.
Bericht von inFranken
Bild von Svenja Stache