Handball – Bundesliga: HSC 2000 Coburg – TBV Lemgo Lippe 23:27 (9:10)

Auch wenn es der Blick auf das Endergebnis nicht sofort vermuten lässt: Dieses Spiel hätte der HSC nicht verlieren müssen. Unzählige Male hatte der frisch gebackene Pokalsieger den ohne Zweifel hochmotivierten Hausherren die Tür für einen möglichen Heimsieg weit aufgemacht. Aber der HSC versäumte es, irgendwann auch einmal hindurchzugehen. Beispiel dafür war die zweite Hälfte der ersten Halbzeit. Denn bis zur 15. Minute war der HSC ganz klar die bessere Mannschaft. Beweglich in der Abwehr, ideenreich im Angriff hatten die Gelb – Schwarzen die Partie zunächst fest im Griff. Nach acht Minute hieß es bereits 4:1 für die Gastgeber, nach einer Viertelstunde war der Vorsprung bereits auf 8:4 angewachsen, sehr zur Freude der 500 Zuschauer. Doch die mussten dann in den folgenden Minuten erst einmal mächtig leiden. Der TBV agierte nun etwas energischer in der Abwehr und der HSC fand von einer Minute auf die andere überhaupt keine Lösung mehr vor dem gegnerischen Tor. Die Ostwestfalen hatten quasi gar keine andere Wahl, als die sich häufenden Fehler des HSC irgendwann dann doch auszunutzen. Auch die 9:8 – Führung durch Dominic Kelm in der 27. Minute konnten die Hausherren nicht erfolgreich verwalten und gingen stattdessen mit einem knappen 9:10 – Rückstand in die Pause.

Neu motiviert kam der HSC aus der Kabine und holte sich binnen kürzester Zeit die Führung zurück. Mehrfach hatten die Gelb – Schwarzen die Chance, erneut mit drei Toren in Front zu ziehen, ließen diese aber allesamt ungenutzt. Und es kam, wie es kommen musste: Lemgo brauchte nur geduldig auf den nächsten der sich häufenden Coburger Fehler zu warten und nutzte diese jetzt konsequent aus. In der 44. Minute war der TBV erstmals wieder mit 15:16 in Führung, nur zwei Minuten später betrug der Rückstand des HSC bereits wieder drei Tore. Aber noch einmal kamen die Gastgeber zurück und waren beim 20:21 von Flo Billek neun Minuten vor dem Abpfiff wieder in Schlagdistanz. Doch die Partie wirklich noch zu drehen, gelang den Mraz – Schützlingen nicht mehr, da die eigene Fehlerquote auch weiterhin viel zu hoch blieb. Lemgo sagte Danke, agierte jetzt auch gnadenlos effektiv und machte den Sack schließlich endgültig zu.

 

HSC 2000 Coburg: Kulhanek, Poltrum; Pouya Nourozi (2), Sproß, Kelm (1), Nenadic, Billek (3), Zetterman (6), Schikora, Zeman (6), Grozdanic (1), Schröder (4), Neuhold

Bericht von Gerd Nußpickel

Bild von Svenja Stache