Nicht schön, aber erfolgreich: Der HSC 2000 Coburg ist dank eines überragenden Jan Kulhanek mit einem Erfolg in Hüttenberg aus der Länderspielpause gekommen.
Hüttenberg — Der HSC 2000 Coburg hat die Nachholpartie in der 2. Handball-Bundesliga beim TV Hüttenberg erfolgreich gestaltet. Das Team von Trainer Brian Ankersen setzte sich am Dienstagabend im Sportzentrum Hüttenberg mit 27:25 (14:13) in einer nicht gerade hochklassigen, aber dafür spannenden Partie durch. Bester Mann aufseiten der Coburger war Torwart Jan Kulhanek, der die Hessen mit seinen Paraden reihenweise zur Verzweiflung brachte.
2. Bundesliga TV Hüttenberg – HSC 2000 Coburg 25:27 (13:14)
Die Länderspielpause war den Mannschaften anzumerken. Sie fanden nur schwer in ihren Rhythmus. Die Aktionen waren auf beiden Seiten oft behäbig, es fehlte an Bewegung und Tempo. Den Coburgern half, dass ihr Torwart Kulhanek sofort auf Betriebstemperatur war und drei der ersten vier Würfe parierte. Während die Hüttenberger oft komplizierte Würfe versuchten und überwiegend von Einzelaktionen lebten, bekamen die Coburger gegen eine nicht konsequent agierende TV-Abwehr immer wieder einfache Abschlüsse. So pendelte sich früh eine Gästeführung ein.
Da die Coburger ab Mitte der ersten Halbzeit phasenweise mit sieben Feldspielern agierten, stellten die Hüttenberger ihre Defensivtaktik um und wechselten von ihrer 3:2:1-Deckung in eine 6:0-Formation – zunächst ohne Erfolg. Ein Unterzahlspiel – Stefan Bauer sah nach einem Schieben in der Luft gegen Niklas Theiss die Rote Karte (18.) – „gewannen“ die Coburger mit 1:0. Und da immer noch Kulhanek im HSC-Tor stand, hatte der Coburger Vorsprung weiter Bestand. Nach 22 Minuten hatten die Mittelhessen lediglich acht Treffer auf der Anzeigetafel stehen.
In den restlichen Minuten des ersten Durchgangs fand die Hüttenberger Abwehr besseren Zugriff. Sie verleitete die Coburger vermehrt zu Einzelaktionen, die nur bedingt zum Erfolg führten. Die Offensive des Heimteams war dagegen weiter statisch. Doch dank einer Überzahl kurz vor der Pause gingen die Hüttenberger mit nur einem Tor Rückstand in die Halbzeit (13:14).
Erst vier Tore vorne, dann plötzlich hinten
Es hatte den Anschein, als könnte die Heimmannschaft ein Momentum für den zweiten Abschnitt generieren. Dazu kam es aber nicht, denn die Hüttenberger begannen den Durchgang 2 ähnlich fahrig wie den ersten. Coburg führte erstmals mit vier Toren (17:13). Doch genauso schnell wie der Vorsprung wuchs, war er dahin.
Der HSC machte im Angriff zu viele leichte Fehler, defensiv war er nicht entschlossen genug. Trotz eigener Überzahl, in der kein Treffer gelang, verspielten die Coburger ihre Führung. Ankersen reagierte und nahm die Auszeit. Der siebte Feldspieler sollte den Erfolg bringen. Doch zunächst gingen die Hüttenberger durch ihren ersten Siebenmeter erstmals seit dem 1:0 wieder nach vorne (18:17). Der HSC holte sich die Führung dank Torwart Kulhanek schnell zurück und setzte sich erneut auf drei Tore ab.
Mit 24:21 ging es in die letzten zwölf Minuten. In der Schlussphase verzichtete Ankersen auf den siebten Feldspieler, um das Risiko zu minimieren. Die Coburger begannen frühzeitig, Zeit von der Uhr zu nehmen. Klare Abschlüsse entstanden dadurch nur noch selten. Hektik entstand noch einmal in den letzten zwei Minuten, als die Hüttenberger alles auf eine Karte setzten und offensiv deckten. Auf einen war aber weiter Verlass: HSC-Torwart Kulhanek, der mit seinen 18 Paraden das Torhüterduell deutlich zugunsten der Coburger entschied.
Bericht inFranken
Bild Iris Bilek