Aufgrund des EHF Champions League-Spiels der Frauenmannschaft der SG gegen den rumänischen Meister SCM Ramnicu Valcea um 18 Uhr wurde das Zweitligaspiel auf 14.30 Uhr vorverlegt und findet als Vorspiel zu dieser Partie in der MHP Arena Ludwigsburg statt.
Die Bietigheimer laufen ihren eigenen Ansprüchen nach dem Erstliga-Abstieg meilenweit hinterher. In eigener Halle warten sie noch immer auf den ersten Sieg, stehen mit 7:17 Punkten näher an den Abstiegsplätzen als vor der Rückkehr in die erste Liga. Auch nach dem letzten Abstieg 2015 taten sie sich schwer und benötigten eine lange Anlaufzeit, ehe sie ins Rollen kamen und letztlich noch den neunten Platz belegten.
Nur Anlaufprobleme?
Zudem laborierte Kraus zu Saisonbeginn an einer Wadenverletzung. Deren Trainer Jonsson bemängelte in Emsdetten nach der letzten Niederlage die Moral seines Teams. Doch Gorr warnt: „Gerade aufgrund dieser Situation werden wir auf eine heiße Mannschaft treffen, die alles daransetzen wird, eine Kehrtwende zu schaffen.“
Doch er ist überzeugt davon, dass seine Spieler die Erfolgsserie fortsetzen können: „Wir haben zwar ein paar mit Wehwehchen im Team und über den Einsatz von Christoph Neuhold werden wir kurzfristig entscheiden“, so Gorr. Doch Stepan Zeman und Sebastian Weber wurden nach ihren Verletzungen wieder an das Team herangeführt, so dass er mehr Optionen hat. Die hat Bietigheim auch und will sie gegen Coburg endlich auch abrufen.
Der HSC-Trainer wird seine Mannschaft auch vom Ablauf her auf die frühe Anwurfzeit einstellen: „Für Sportler ist das schon ein Problem, diesmal trifft es uns. Wir wollen den zeitlichen Ablauf in etwa einhalten wie sonst auch immer vor einem Spiel, Mittagessen gibt es deswegen bei uns am Sonntag bereits um halb zehn…“
Sonntag, 14.30 Uhr: BBM Bietigheim – HSC Coburg SG BBM Bietigheim: Jonas Maier, Jürgen Müller; Nikola Vlahovic, Patrick Rentschler, Dominik Claus, Max Ohler, Michael Kraus, Christian Schäfer, Vetle Rönningen, Tim Dahlhaus, Jonas Link, Jan Asmuth, Jan Döll, Nils Boschen, Martin Marcec, Jonathan Fischer.
Trainer: Hannes Jon Jonsson.
SR-Duo: Thomas Kern und Thorsten Kuschel.
Die Lage in der Liga?
Neben Bietigheim hinkt auch der VfL Lübeck-Schwartau den Erwartungen hinterher, braucht nach langer Zeit endlich wieder ein Erfolgserlebnis nach langer Durststrecke. Gegen den nur einen Zähler besser dastehenden TV Emsdetten wäre dies doppelt wichtig. Denn hinter den Lübeckern auf Rang 15 wird auf jeden Fall gepunktet, da sich der mit dem VfL punktgleiche TV Hüttenberg auf Rang 16 und Schlusslicht HSG Krefeld im direkten Duell messen. Auch für Hüttenberg war dies Platzierung nach einem Saisondrittel nicht zu erwarten.
Ganz anders TuSEM Essen. Mit den Essenern war vorne gerechnet worden, jetzt sind sie punktgleich vor dem HSC Tabellenführer. Die beiden Spitzenteams haben einen Abstand von drei Punkten auf die Verfolger, bleiben also vorne. Essen erwartet aus diesem Verfolgerfeld den HSV Hamburg und hofft, dass es nicht zu einem Einbruch kommt wie vergangenes Jahr. Auch damals lagen sie Anfang November an der Spitze, verloren dann aber sechs Spiele in Folge, darunter auch knapp gegen Hamburg.
Notizen am Rande
Zuspruch – Mit den 2.851 Zuschauern aus der Partie gegen Hamm am vergangenen Wochenende hat der HSC im Schnitt den Sprung über die 2.000er Marke geschafft. Durchschnittlich kamen 2.025 Fans zu den bisherigen sechs Heimspielen. Seit dem Erstligaabstieg 2017 waren nur die Partien gegen den nächsten Gegner ThSV Eisenach (3.258) im Mai 2018 und gegen Balingen (3.002) im Mai dieses Jahres besser besucht.
Zuversicht – Die war groß in Bietigheim. Als einziges der gehandelten sechs bis sieben Aufstiegsanwärter hat sich der Coburger Gegner klar zu seinem Ziel bekannt. Das lautete „Wiederaufstieg“ in die erste Bundesliga, in die Bietigheim in den Jahren 2014 und 2019 bereits zwei Mal aufgestiegen war. 12 Mal standen sich beide Teams bisher in zweiter Liga gegenüber, die Bilanz ist mit je 6 Siegen für jedes Team ausgeglichen.
Zuordnung – Die Mannschaft der Woche des 10. Spieltages der „Handballwoche“ setzte sich nur aus Spielern der fünf Erstplatzierten zusammen. Vom HSC wurden Jan Kulhanek, bereits zum dritten Mal, und Florian Billek (2), diesem „Team“ zugeordnet. Neben Thees Glabisch (Gummersbach), Jonas Ellwanger und Tim Zechel (beide Essen) sowie Philipp Bauer (Hamburg) komplettierte Ex-HSCler Stefan Lex diese Liste.
Bericht: Coburger Tageblatt
Foto: Henning Rosenbusch