Bericht von Neue Presse Coburg
Die Hessen kommen – nach Coburg! Der HSC 2000 peilt am Samstag in der 2. Handball-Bundesliga einen Heimsieg gegen den TV Hüttenberg an. Wie die offensive Abwehr der Gäste geknackt werden soll, das verrät HSC-Trainer Alois Mraz hier.
Handball-Duelle zwischen Coburg und Hüttenberg sind zweifelsohne Duelle der besonderen Art. Die Aufeinandertreffen in den vergangenen Jahren hatten trotz des sportlichen Wettstreits meist familiären Charakter. Das ist auch am Samstag um 19.30 Uhr nicht anders, wenn der HSC 2000 in der HUK-Coburg-Arena zum Zweitliga-Spiel gegen die Hessen antritt. Ob Spieler, Trainer oder Funktionäre, man kennt sich – zum Teil aus gemeinsamen Zeiten.
Der HSC hatte Jan Gorr 2013 engagiert. Der gebürtige Gießener hat die Verbindung seitdem intensiviert zwischen den beiden Vereinen, die sich ab und zu gegenseitig unterstützen. Der Geschäftsführer und Ex-Coach der Coburger hat zudem einige Spieler aus dem Großraum Gießen/Wetzlar an die Itz gelockt. Gorr selbst blickt auf erfolgreiche Trainer-Jahre in den dortigen Handball-Hochburgen zurück.
Keine Geschenke
Aktuell stehen mit Merlin Fuß und Dieudonne Mubenzem zwei Spieler im HSC-Kader, die im Vorjahr noch das Trikot der Hüttenberger getragen haben. Coburgs Chefanweiser Alois Mraz wohnt außerdem mit seiner Familie in Wetzlar. „Ja, das ist schon was Besonderes“, sagt der 43-Jährige, der aber keine Freundschaftsgeschenke an seine Nachbarn verteilen will. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Es wird nicht leicht gegen Hüttenberg. Unser Ziel ist der dritte Heimsieg der Saison.“
Die Hessen haben einen klasse Start hingelegt. Mit 6:2 Punkten ist das Team von Trainer Johannes Wohlrab derzeit Vierter in der 2. Bundesliga. Sieben Plätze dahinter rangiert der HSC Coburg mit 4:4 Zählern. Der TV Hüttenberg überraschte mit ungefährdeten Siegen gegen Ludwigshafen, Ferndorf und Dresden. Lediglich die Partie in Nordhorn-Lingen ging verloren. Das Pokal-Aus am Mittwoch mit dem 26:40 gegen den Bundesligisten Frisch Auf Göppingen kam nicht unerwartet. „Ich habe noch nicht mit Johannes Wohlrab gesprochen. Er hat aber definitiv seine Topleute geschont und den Jungen viel Spielzeit gegeben“, sagt HSC-Coach Mraz.
Wohlrab schont Leute
Die Gäste haben ihren Fokus also klar auf das Punktspiel in Coburg gelegt. Der TVH setzt auf eine robuste und offensive 3-2-1-Abwehr mit einem starken Torhüter Dominik Plaue im Rücken. „Sie ist bestens eingespielt und sehr aggressiv“, warnt der Coburger Trainer. Die Fäden im Angriff zieht Dominik Mappes, der im Rückraum starke Leute wie Ian Weber und Henrik Schreiber neben sich hat. Auch der talentierte Kreisläufer Vit Reichl sei laut Mraz zu beachten. „Hüttenberg spielt geduldig, macht wenig Fehler und will sich oft in der Nahdistanz durchkämpfen. Das müssen wir verhindern. Der Schlüssel zum Erfolg wird für uns eine gute Abwehrleistung sein.“
Alois Mraz war zuletzt trotz der 23:26-Niederlage in Essen nicht unzufrieden. „Wir haben zu wenig Tore gemacht. Bis zum 17:17 war alles offen. Am Ende haben uns drei, vier leichtsinnige Ballverluste und zu viele technische Fehler den möglichen Sieg gekostet. Es waren gravierende Fehler dabei, die nicht passieren dürfen“, meint der HSC-Coach. Das neuformierte Team sei noch immer nicht da, wo er es gerne sehen würde. „Wir müssen uns weiter festigen und am Timing arbeiten. Manchmal kommen wir noch einen Schritt zu spät, auch den Abschluss müssen wir verbessern. Insgesamt abgezockter agieren“, fordert Alois Mraz.
Alle Mann an Bord
Um die offensive Abwehr der Hüttenberger zu knacken, müsse seine Mannschaft auch ohne Ball viel in Bewegung sein. „Wir müssen in die Lücken stoßen und dürfen nicht direkt die Eins-gegen-Eins-Situation suchen. Das will der Gegner, da ist er aggressiv und will unser Spiel unterbrechen. Wichtig ist dabei, dass wir auch unter Druck gute Passqualität haben“, sagt Mraz. Er hat alle Mann an Bord für das Heimspiel.
HSC 2000 Coburg (Aufgebot): Jan Kulhanek, Jan Jochens, Fabian Apfel – Max Preller, Merlin Fuß, Karl Toom, Florian Billek, Dieudonné Mubenzem, Lukas Juskenas, Tobias Varvne, Jan Schäffer, Paul Schikora, Justin Kurch, Milos Grozdanic, Andreas Schröder, Stefan Bauer. – Es fehlt: Jakob Knauer (langzeitverletzt).
Bericht von Neue Presse Coburg
Bild von Svenja Stache