Starke Reaktion des Zweitligisten HSC 2000 Coburg: Nach dem Debakel in Lübeck holen die Vestestädter in Bietigheim einen Fünf-Tore-Rückstand auf und verdienen sich beim 29:29-Unentschieden einen Zähler.

Coburg — Die Wischer in der Bietigheimer Ege-Trans-Arena hatten auch diesmal alle Hände voll zu tun. Doch anders als vor vier Wochen, als Wasser durch das Dach der Arena eingedrungen war und für eine Spielabsage gesorgt hatte, tropfte diesmal nur Schweiß auf die Spielfläche. Aus den Wasserspielen vor wenigen Wochen wurde diesmal eine Hitzeschlacht, denn in Bietigheim herrschten am Mittwochabend drückende 26 Grad. Hitzig war auch die Begegnung, denn die SG BBM Bietigheim und der HSC 2000 Coburg lieferten sich ein packendes Zweitligaspiel und trennten sich leistungsgerecht mit einem 29:29 (15:14)-Unentschieden.

2. Bundesliga SG BBM Bietigheim – HSC 2000 Coburg 29:29 (14:15)

Dass die Vestestädter mit Zählbarem aus Baden-Württemberg abreisen würden, danach sah es nach zehn Minuten nicht aus. In der Anfangsphase geizten beide Angriffsreihen mit Treffern, im Fokus standen die Abwehrreihen und die Torhüter. Sowohl Coburgs Jan Kulhanek als auch Bietigheims Konstantin Poltrum, die in den vergangenen Jahren noch beim HSC das Torhütergespann gebildet hatten, kamen nach zehn Minuten auf drei Paraden. Zudem entschärfte Jan Jochens einen Siebenmeter von Sven Wesseling.

Das änderte aber nichts daran, dass die Hausherren deutlich besser in die Begegnung fanden. Nach nur elf Minuten hatte HSC-Trainer Ankersen gegen seinen Ex-Klub genug gesehen und nahm die Auszeit (2:6). Der 33-jährige Däne stellte um und brachte im Angriff Tobias Varvne für Runarsson und Kapitän Andreas Schröder für Karl Toom. Und die taktische Unterbrechung machte sich bezahlt, auch wenn Bietigheim zunächst auf fünf Tore enteilte (7:2, 9:5). Denn: Coburg berappelte sich, erhöhte im Angriff seine Effizienz und war beim 7:9 von Jakob Knauer in Schlagdistanz (19.). Zwar zogen die Bietigheimer kurz darauf auf 11:8 davon (22.), doch mit einem 3:0-Lauf glich der HSC erstmals im Spiel aus (24.).

Dettenthaler macht auf sich aufmerksam

Es war der Lohn für eine deutliche Leistungssteigerung – offensiv, aber auch defensiv. Denn: Coburg ließ zwischenzeitlich in sieben Minuten nur einen Bietigheimer Treffer zu. In der Schlussphase der ersten Hälfte machte bei den Gästen ein Mann auf sich aufmerksam: Felix Dettenthaler. Der Linksaußen stellte mit einem Doppelschlag auf 14:14 und wenig später besorgte Jan Schäffer die erste Führung für die Gäste und gleichzeitig zum 15:14-Halbzeitstand.

Nach der Pause stellte Dettenthaler mit seinem vierten Treffer auf 16:14, doch in der Folge verpassten es die Coburger, auf drei oder vier Treffer davonzuziehen. Immer wieder scheiterten sie am eingewechselten Torwart Nick Lehmann, der seine Mannschaft mit alleine vier Paraden in den ersten acht Minuten nach Wiederbeginn im Spiel hielt.

Coburg deckte weiterhin stark, ließ in 13 Minuten nur drei Gegentreffer zu – und verpasste es dennoch, daraus Kapital zu schlagen. Torwart Lehmann war weiter bester Bietigheimer und entschärfte unter anderem freie Bälle von Knauer und Schäffer.

Bietigheim dreht Spiel

Dieudonné Mubenzem brachte den HSC erstmals mit drei Toren in Front (21:18, 46.), doch Bietigheim gab sich nicht geschlagen – im Gegenteil. Angeführt von Kapitän Paco Barth drehte die SG mit einem 3:0-Lauf das Spiel (27:26, 57.). Das Spiel war längst auf eine hitzige Schlussphase eingebogen. Nachdem de la Pena auf 29:28 für Bietigheim gestellt hatte, traf Fuß zum 29:29-Endstand. Ein letzter Freiwurf von Barth strich über das Tor – es blieb beim gerechten Remis.

 

SG BBM Bietigheim: Welz, Poltrum (3 Paraden), Lehmann (7 Paraden) – Vlahovic (2), Claus, Rentschler, Öhler (1), Dahlhaus, Schäfer (6/3) de la Pena (4), Urban, Barthe (7), Asmuth (3), Wesseling (3), Pfeifer, Boschen (1), Fischer (2)

TrainerRomero

HSC 2000 Coburg: Kulhanek (10 Paraden), Jochens (1 Parade) – Preller, Runarsson, Fuß (4), Toom (2), Mund, Mubenzem (1), Juskenas, Knauer (1), Varvne (6), Schäffer (4), Dettenthaler (4), Kurch (1), Grozdanic (4/4), Schröder (2)

Trainer: Ankersen

SchiedsrichterRamesh und Suresh Thiyagarajah (München/Köln)

Zuschauer: 1741

Zeitstrafen4:2 (Vlahovic, de la Pena, Barthe, Boschen – Kurch, Grozdanic)

Siebenmeter: 3/4 (Jochens hält einmal) – 4/4 (Grozdanic trifft alle Versuche)

Spielfilm2:0 (4.), 3:1 (7.), 6:2 (11.), 7:2 (13.), 9:4 (15.), 9:7 (19.), 11:8 (22.), 11:11 (24.), 13:12 (27.), 14:15 (30.), 14:16 (34.), 16:16 (38.), 17:19 (42.), 18:20 (45.), 18:21 (46.), 20:22 (48.), 22:20 (50.), 22:24 (52.), 24:26 (54.), 26:26 (56.), 27:26 (57.), 28:28 (59.)

Beste Spieler: Lehmann, Barth / Dettenthaler, Varvne

 

Bericht www.coburger-tageblatt.de

Bild Iris Bilek