Sie brauchten einen Punkt, sie holten einen Punkt: Die zweite Mannschaft des HSC 2000 Coburg steht als Aufsteiger in die 3. Liga fest.
„Die Zweite in die Dritte“, prangt in weißen Lettern auf schwarzem Grund. Spieler, Betreuer, Trainer lassen lauthals ihre Freude raus. Nach dem 19:19-Unentschieden bei der DJK Waldbüttelbrunn steht der Aufstieg der zweiten Mannschaft des HSC 2000 Coburg in die 3. Liga fest. Für die Feierlichkeiten wurden die Trikots gegen extra angefertigte Aufsteiger-Shirts getauscht. „Wer Jan Gorr kennt, weiß, dass er niemals unvorbereitet ist“, sagt Ronny Göhl, Trainer der zweiten Coburger Mannschaft, und lacht. Denn: Die entsprechenden Shirts hatte etwa nicht die Mannschaft im Gefühl des sicheren Sieges machen lassen, sondern Gorr hatte vorgebaut.
Der HSC-Geschäftsführer war am Samstagnachmittag selbst in Waldbüttelbrunn vor Ort, um den HSC-Unterbau im Kampf um den Aufstieg in die 3. Liga zu unterstützen. Anschließend machte er sich auf den Weg nach Coburg, wo die erste Mannschaft in der Bundesliga auf den Bergischen HC traf. „Das zeigt, welches Gewicht die zweite Mannschaft innerhalb des Vereins hat“, sagt Göhl. Gorr und Göhl sahen, wie die Hausherren nach einer ausgeglichenen Anfangsphase davonzogen. Nach 20 Minuten erzielte der beste DJK-Torschütze des Tages, Nils Kwiatkowski, das 9:5.
Routinier fällt verletzt aus
„Das größte Manko war unser Abschlussverhalten“, stellte Göhl erneut Schwächen bei der Chancenverwertung fest. Dem HSC fehlte die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor – und nach einem Drittel des Spiels der Routinier im Kader. Jonathan Rivera verletzte sich an der Wade, seine Aufgaben im Abwehr-Mittelblock übernahmen Rick Harder und Lukas Dude. „Die Abwehr war der Schlüssel zum Erfolg, sie stand über 60 Minuten stabil“, sagte Göhl. Bis zur Halbzeit hatten die Gäste den Rückstand auf 10:11 verkürzt.
Nach Wiederanpfiff lief es für die jungen Coburger noch besser. Zwar erzielte Waldbüttelbrunns Nico Elbert das 12:10, doch Harder, Dino Mustafic und Dude stellten mit einem 4:0-Lauf eine 14:12-Führung her. Von nun an spitzte sich der offene Schlagabtausch zu. Andreas Paul (14:13, 49.) und Julian Bötsch (16:15, 53.) brachten Waldbüttelbrunn, das gegen Coburg gewinnen musste, um noch aufsteigen zu können, wieder in Führung.
Als Patrick Pernet und Felix Dettenthaler aus einem 17:17 ein 19:17 machten (58.), schien der HSC auf der sicheren Seite zu sein. Doch die DJK kam durch Tobias Glöggler und Kwiatkowski erneut zum Ausgleich. 45 Sekunden waren noch zu spielen, der HSC war in Ballbesitz. „Wir haben zu früh abgeschlossen und Waldbüttelbrunn einen letzten Angriff ermöglicht“, schildert Göhl die letzten Sekunden des Spiels.
Apfel hält den Aufstieg fest
Coburg unterband mit einem Foulspiel den Waldbüttelbrunner Versuch – doch es gab einen direkten Freiwurf nach Spielende. Yannick Bardina, luxemburgischer Nationalspieler der DJK, nahm sich der Sache an, sein Wurf flog gefährlich über die Coburger Mauer – aber Torwart Fabian Apfel hielt das Unentschieden und den Aufstieg fest. Es folgte grenzenloser Jubel über die Rückkehr in die 3. Liga. Ob der HSC in die Ost- oder Süd-Staffel eingeteilt wird, steht noch nicht fest. „Im Osten wird härter gespielt, im Süden technischer. Es wird ein großer Sprung“, weiß Göhl, was den HSC wartet.
In der nächsten Woche bittet Göhl noch zum Training, ehe eine zweiwöchige Pause eingelegt wird. Mitte Juli startet der HSC in die Vorbereitung auf die neue Saison, die wohl Ende August starten wird.
HSC 2000 Coburg II: Apfel, Plötz, Dreyer – Schmitt (1), Beyer (2), Kassing (3), Dude (3), Pernet (1), Brüning-Wolter, Rivera, Mustafic (5/2), Harder (1), Dettenthaler (3), Ratschker
Bericht von inFranken