HSC-Zweite ohne Nikola Franke, aber mit Andreas Wolf beim Northeimer HC
Der Kampf um den Klassenerhalt bleibt in der 3. Liga Ost heiß umstritten. Mit neun Mannschaften ist das bedrohte Feld vor dem letzten Saisondrittel noch riesig, nur durch vier Punkten getrennt und Coburg als Zwölfter mit 16:24 Punkten mittendrin. Lediglich das Schlusslicht aus Bad Blankenburg ist etwas abgefallen, hat drei Zähler Rückstand zum Vorletzten aus Bruchköbel. Für den HSC 2000 Coburg II ist es an der Zeit, seine Ausbeute mit nur sechs Punkten aus den letzten zehn Spielen deutlich zu verbessern, damit es wieder nach oben geht.
Ob das bereits am Sonntag beim Northeimer HC gelingt ist abzuwarten, denn unter der Führung vom Neuzugang aus Hildesheim (2. Liga), dem 25-jährigen Lothar von Hermanni, wurde die Pechsträhne der letzten Wochen beendet, so der Tenor aus Niedersachsen. Großsachsen wurde mit 34:21 Toren phasenweise aus der Halle gefegt. Der „Neue“ machte neben 6 eigenen Treffern auch noch die Räume frei für Meyer (9 Tore), Lange (6) und Berthold (5), also ein enorm starker Spieler, auf den der Hauptaugenmerk von der HSC-Deckungsreihe gerichtet sein muss; zudem wurde TW Frederik Stammer mit „überragend“ bewertet.
Klappt das beim NHC auch in der Partie gegen die Coburger, dann haben diese eine enorm schwere Aufgabe vor sich, die nur mit einem vollen, wenig fehlerhaften Einsatz, sowie einer absolut sicheren Gemeinschaftsarbeit über die vollen 60 Minuten erfolgreich zu lösen sein wird. Vor allem sind die Anweisungen vom Trainerduo Martin Röhrig und Ronny Göhl penibel umzusetzen; es darf nicht ohne Aufbauspiel und ohne Zwang zum Torwurf kommen und vor allem, die gebotenen Chancen müssen natürlich genutzt werden. Wenn man von den oft leichtsinnigen Ballverlusten absieht, war die Mannschaft um die Abwehrstrategen Rivera und Franke im allgemeinen zumindest ebenbürtig.
Oft hat bei dem im Schnitt mit knapp über 20 Jahren jüngsten Spielerkader nur das i-Tüpfelchen gefehlt. Und auch vom Glück, das einfach mit dazu gehört, war die HSC-Truppe nicht gerade gesegnet. Bleibt für die Partie in Northeim im Vorfeld die Erwartung, dass die kleinen Pannen, auf die es in knappen Begegnungen ankommt, vermieden bzw. wesentlich eingeschränkt werden, damit die Heimfahrt vom plötzlich erstarkten Gastgeber nicht mit leeren Händen angetreten werden muss. Möglicherweise ist der seit Anfang Dezember verletzte Andreas Wolf wieder mit dabei, dann hat die Mannschaft neben Benedikt Kellner einen weiteren Goalgetter, dessen Treffer in den vergangenen Spielen einfach fehlten. Fehlen wird dagegen Nikola Franke, ansonsten hat das Trainer-Team alles an Bord.
Die Titelfrage ist vor dem letzten Drittel zwar immer noch offen. Aber mit dem TV Großwallstadt, der am Samstag zu Hause gegen HSG Rodgau Nieder-Roden (4.) spielt, gibt es mit seinem relativ klaren Sieben-Punkte-Vorsprung einen ganz heißen Kandidaten. Umstritten bleibt weiterhin der zweite Aufstiegsplatz. Mit je 13 Minuszählern bewerben sich derzeit der HC Erlangen II, der am Samstag mit dem SV Anhalt Bernburg (10.) vor eigener Kulisse die leichtere Aufgabe gegenüber der SG Leutershausen (bei TV Germania Großsachsen (9.) vor sich hat. Der HSC Bad Neustadt hat gegen den Vorletzten aus Bruchköbel gute Gewinnchancen und würde mit einem Sieg den HSC überholen, falls der aus Northeim nichts mitnimmt. Schlusslicht HSC Bad Blankenburg ist im Spiel bei der Reserve des SC Magdeburg nur krasser Außenseiter.
Vorläufiges Aufgebot des HSC 2000 Coburg II: Tim Titze und Patryk Foluszny (Tor): Marvin Munoz, Lukas Wucherpfennig, Lukas Dude, Jannik Merkwirth, Nils Wendel, Benedikt Kellner, Patrick Pernet, Maximilian Drude, Jonathan Rivera, Jonas Wolter, Kenny Schramm, Andreas Wolf (?).
Bericht von Erich Bilek