Ganz schlechtes Zielwasser führte zur 28:29-Niederlage gegen Erlangen-Bruck
Trotz einer kämpferisch großartigen Leistung musste sich die Reserve des HSC 2000 Coburg in dieser Saison erstmals vor eigener Kulisse geschlagen geben. Die Mannschaft verlor am Sonntag das Duell mit dem aus der 3. Liga abgestiegenen TV Erlangen-Bruck am Ende recht unglücklich mit 28:29 Toren, nachdem sie zur Pause noch mit vier Treffern zurück gelegen war. Die Coburger behielten zwar ihren vierten Rang, haben aber bereits fünf Zähler weniger als die nunmehr allein führende TG Landshut, weil der bisher punktgleiche HaSpo Bayreuth bei seinem Verfolger in Günzburg die erste Saison-Niederlage bezog (19:23). Landshut unterstrich seine Titelambitionen mit dem 43:15-Kantersieg beim Aufsteiger in Heidingsfeld. Weniger als in der Spitze veränderte sich die Lage in der Gefahrenzone. TuS Fürstenfeldbruck II holte zwar mit dem 30:30 gegen SV Anzing, dem Gegner in Coburg am kommenden Sonntag, seinen allerersten Zähler, eine Entscheidung die keinem nützlich ist. Auch für den Vorletzten, SG DJK Rimpar II, gab es im Unterfrankenderby gegen die DJK Waldbüttelbrunn mit dem 16:19 nichts zu holen. TSV Lohr hielt mit einem klaren 30:23-Heimsieg über den HT München die Hauptstädter im Gefahrenbereich. Überraschend dagegen die 28:33-Heimniederlage der SG Regensburg gegen den TSV Friedberg.
HSC 2000 Coburg II gegen TV Erlangen-Bruck 28:29 (12:16)
Am Ende gab es für die Coburger ein ernüchternde Niederlage, weil sie aufgrund einer wesentlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit zumindest ein durchaus verdientes Remis nur aufgrund schlechter Wurfausbeute sich selbst verdarb. Schon der Anfang lief nicht gerade erfrischend, denn die Gäste übernahmen vom Anpfiff weg die Initiative, erzielten nach 44 Sekunden das 0:1 und waren auch nach dem Ausgleich immer ein paar Augenblicke voraus, obwohl Coburg mit dem 5:4 des immerzu werkelnden Dino Mustavic beim 5:4 (12.) die erste Führung gelang, die aber keine Ruhe ins HSC-Spiel brachte. Auch die Auszeit von Trainer Ronny Göhl nach dem 5:7 blieb außer dem 6:7 (14.) von Max Preller ohne Erfolg. Im Gegenteil, die Brucker zogen innerhalb von fünf Minuten auf 6:11 davon. Zu allem Pech verlor Coburg nicht nur Ferdinand Schmitt bereis nach knapp 10 Minuten, sondern kurz darauf auch noch Benjamin Bayer wegen einer Verletzung, deren Schwere per ärztlicher Untersuchung noch festgestellt werden muss. Coburg fing sich dann aber wieder, holte aber trotz spielerischem Aufwind kaum eine Änderung am Zwischenstand heraus. Auch zu Beginn der 2. HZ kam noch nichts in die richtige Spur. Nach dem 13:16 erst einmal vorbei geworfen, Gegenzug Tor, dann drüber – Gegenzug Tor (13:18). Ein herrliches Kreistor von Dominik Bühler nach gekonntem Zuspiel, dem zweiten von TW Fabian Apfel gehaltenen Strafwurf brachte Coburg neben ihrem ehemaligen Mitspieler Christoph Härtl (6 Tore) auch Christian Eichhorn (9) ganz gut in den Griff und bliesen zum Gegenangriff. Sie waren spielerisch ebenbürtig und mit passablen Spielpassagen sowie nach Toren von 2 x Bühler, 2 x Knauer, Wolf und nochmals Knauer beim 19:20 am Drücker und erneut kurz vor der Wende. Ausschließlich einige überaus spektakuläre Paraden vom Brucker TW Philippe Golla waren letztlich über den hauchdünnen Erfolg der Gäste ausschlaggebend. Ihr Trainer zu HSC-TW Titze: „Ihr hättet genauso gut gewinnen können“ bringt dem Verlierer zwar nichts, aber eine Anerkennung für deren Leistung. Ihr fehlte, neben einigen in der Hitze des Gefechts passierten Fehlern, einfach nur die nötige Gelassenheit beim Ausnutzen bester Torgelegenheiten, die den Aktiven noch beizubringen ist.
HSC 2000 Coburg II: Fabian Apfel, Tim Titze (Tor); Max Preller (4), Marvin Munoz (2), Ferdinand Schmitt (1 – in der 9. Minute verletzt ausgeschieden), Benjamin Beyer, Luis Neumann, Nilkola Franke, Jonathan Rivera (1), Dino Mustafic (5), Dominik Bühler (3), Niklas Knauer (6/2), Rick Harder, Andreas Wolf (6/1). ebi
Stimmen zum Spiel
HSC-Trainer Ronny Göhl: Schade dass wir verloren haben, aber das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Wenn man die Chancenverwertung zählt, die Phasen wenn man gesehen hat, da sind einfach zu viele Lücken darin. Wir müssen jetzt diese Woche wieder arbeiten, damit wir am Sonntag im Heimspiel wieder eine bessere Leistung abrufen als heute. Das wirft uns in unserem Ziel natürlich ganz schön zurück, aber daran muss man wachsen.
Niklas Knauer (6 Treffer): Wir sind am Anfang schlecht ins Spiel gekommen, haben viele freie Bälle verworfen, viele unnötige Fehler, die wir hätten vermeiden können, bekommen dann zu viele Tore der ersten Welle in der 1. HZ durch die Fehler. In der 2. HZ versuchten wir alles rein zu hauen und kämpfen uns von fünf Toren zurück. Dass wir dann am Ende verlieren ist schade. Aber der Kampf aus der zweiten Halbzeit, darauf lässt sich trotzdem aufbauen.
Bericht: Erich Bilek
Bild: Iris Bilek