Im Endspurt nicht zu bremsen – Max Preller und die Torwartduo Apfel/Titze überragend
Die HSC-Reserve hat ihre Aufgabe in der Partie mit dem SV Anzing zufriedenstellend gelöst. Wenngleich sich der Gastgeber am Sonntag in der Coburger BGS-Halle mit 29:23 Toren einen sicheren Sieg erspielte, stand die Partie lange Zeit auf des Messers Schneide. Erst in der Schlussphase gelang der entscheidende Durchbruch für die Gelb-Schwarzen, die innerhalb weniger Minuten den krassen Abfall des Gegners ausnutzten.
Nachdem die TG Heidingsfeld, eben erst aufgestiegen, nach der eklatanten 15:43 Heimniederlage gegen Landshut ihren Rückzug aus der Bayernliga erklärte, änderte sich zum Rückrundenauftakt in der Liga das gesamte Tabellenbild, da dessen Ergebnisse aus der Wertung genommen wurden. Coburg fiel deshalb hinter die DJK Waldbüttekbrunn (19:9 Punkte), der nächste Gastgeber des HSC, hinter die Unterfranken zurück, die ein Spiel mehr ausgetragen haben. Beim Schlusslicht in Fürstenfeldbruck blieben die DJK-ler mit 32:18 auf der Gewinnerseite, ebenso auch das gesamte Spitzentrio. HaSpo Bayreuth (3.) , fast die ganze Vorrunde über an der Tabellenspitze, hat bei der Reserve in Rimpar ein ganz lockeres 26:18 geholt. VfL Günzburg war beim wenig schmeichelhaften 26:23-Heimsieg über HT München erfolgreich und ist aufgrund der Tabellenänderung an die erste Stelle vor der punktgleichen TG Landshut gerückt, die den TV Erlangen-Bruck mit 30:24 geschlagen nach Hause schickte. TSV Lohr verteidigte mit dem 31:17-Erfolg im Mittelfeldduell gegen TSV Friedberg seine Platzierung hinter der HSC-Reserve.
HSC 2000 Coburg II – SV Anzing 29:23 (14:12)
Von beiden Seiten ging es gleich von Anfang richtig los. Dennoch blieb es relativ torarm, da sowohl der HSC als auch die Oberbayern mit einer sehr aufmerksamen Abwehr von Beginn an zu Stelle waren. Herausragend neben den Torleuten Fabian Apfel und später Tim Titze (HSC) sowie dem 18-jährigen Gästekeeper Constantin Schleßiger der sechsfache Torschütze Max Preller. Trotz der geringen Torausbeute war die Partie jedoch überaus spannend und behielt ihr Niveau fast die ganzen 60 Spielminuten. Mit der verlässlichen Abwehr im Rücken kamen die Coburger nach dem 3:2 durch Rivera mit dem Abwehrblock von Anzing zwar zurecht, aber es blieb eng. Zweimal scheiterte Coburg beim Wurfversuch ins leere Tor, war dennoch über 5:3 und 7:5 immer in Front. Anzing, das vor allem durch seine Rückraumspieler Jonathan Limmbrunner (Nr. 23) und Nikolaus Hawranek (Nr. 18), sowie dem rechten Flügelmann Florian Hoxha (7 Treffer) den Coburgern vor Probleme stellte, gab aber nicht auf und erreichte beim 8:8 (19.) wieder den Gleichstand.
Mit dem 7-m-Tor von Andreas Wolf, sowie zwei Treffern ins vom Torwart verlassene Gehäuse von Niklas Knauer und Geburtstagskind Dominic Kelm, legte Coburg innerhalb von knapp zwei Minuten erstmals drei Tore vor. Mit weiterhin hohem Tempo ging die sehenswerte Partie weiter, in der es immer beim Vorteil für den HSC mit 2-3 Toren bis nach dem Seitenwechsel blieb. Die energischen Zugriffe der Gäste nahm in der zweiten Halbzeit zu, aber Coburg ließ sich nicht so leicht aus der Bahn werfen. Inzwischen fast ohne die kleinen Fehler spielend, blieb der HSC am Drücker und erzielte nach der HZ-Pause durch Dominik Bühler und Wolf (per 7-m) einen Vier-Tore-Vorsprung (32.).
Mit einer Zeitstrafe gegen Kelm, zwei Toren der Anzinger, einem vergebenen Strafwurf und einer weiteren Großchance des HSC ging es mit der Zwei-Tore-Führung für Coburg weiter. Nach dem 22:18-Vorteil (47.) nutzte der nie aufgebende Gegner die fehlende Aufmerksamkeit der Einheimischen und innerhalb von zwei Minuten stand das Spiel beim 22:21 (49.) wieder auf der Kippe. Was dann passierte erstaunte Freund und Feind. Coburg wie völlig erfrischt, Anzing plötzlich ohne sein bis dahin recht forsches Auftreten. Mit variantenreichem Spiel wurde Anzing ausgehebelt, der Coburger Angriffsschwung konnte nicht mehr aufgehalten werden und die insgesamt faire Partie endete mit dem zweiten von Tim Titze pariertem Siebenmeter noch mit einem deutlichen Erfolg der HSC-Reserve.
HSC 2000 Coburg II: Fabian Apfel, Tim Titze (Tor); Max Preller (6), Marvin Munoz (1), Dominic Kelm (5), Jakob Kassing (1), Luis Neumann (1), Jonathan Rivera (2), Dino Mustavic (2), Dominik Bühler (1), Niklas Knauer (3), Rick Harder (1), Andreas Wolf (5/2).
Stimmen zum Spiel:
HSC-Trainer Till Riehn: Ordentliches Spiel, im Gegensatz zur letzten Woche war die Angriffsleistung schon sehr stark aber die Chancenverwertung nicht so gut. Heute war das alles ganz ordentlich. Max Preller muss man mit seiner Leistung herausheben. Die Abwehr war wieder in Ordnung mit den beiden Torhütern. Ich denke, es ist ein verdienter Sieg, vom Ergebnis her ist es auch o.k. Zwischendurch hatten wir eine Phase, da war es mal wieder nicht so gut, haben uns aber da gut wieder rausgezogen, vor allem mit Max vorne die 1:1 Bewegung. Jetzt sind wir wieder in der Spur und schauen, was bis zum Saisonende einfach noch drin ist.
Dominic Kelm (5 Treffer am Geburtstag): Ich denke es war ein verdienter Sieg, die Abwehr stand das ganze Spiel recht gut, im Angriff lassen wir leider etwas viel liegen, deswegen war es am Anfang ein bisschen eng, aber wir setzten uns durch.
Bericht: Erich Bilek
Foto: Iris Bilek