Nach unberechtigtem Feldverweis den Kopf verloren/Andreas Wolf in Wurflaune
Die Coburger HSC-Reserve war im Kellerduell bei SG Leipzig II bis in die Endphase hinein durchaus noch voller Hoffnungen, verlor dann nach einer Hinausstellung jedoch ihre Linie und verlor, dem Spielverlauf nach völlig unverdient, noch deutlich mit 23:31 Toren. Der HSC 2000 Coburg II rutschte damit am fünften Spieltag an das Tabellenende der 3. Liga Ost, punktgleich mit MSG Groß-Bieberau/Modau, die das andere Kellerduell zu Hause mit 23:27 Toren gegen TV Germania Großsachen mit 23:27 verlor, der mit seinem ersten Punktgewinn die rote Laterne abgeben konnte. Es geht im unteren Bereich weitgehend ganz eng zu, denn sieben Mannschaften sind nur durch zwei Punkte getrennt. Ebenfalls sieben Mannschaften bilden derzeit eine Gruppe, die dem Spitzenduo mit SG Nußloch und ThSV Eisenach (je 10:0 Punkte) hinterher hechelt, die ihre Position mit deutlichen Siegen in Mittelfranken erneut unter Beweis stellten. Nußloch 36:23 bei TV 1861 Erlange-Bruck und Eisenach mit 34:27 bei HC Erlangen II. Mit 26:22 Toren verteidigte die HSG Hanau den vierten Rang gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen. Klare Erfolge gab es für HSG Rodgau Nieder-Roden (31:24 gegen SG Bruchköbel, dem nächsten Gegner der HSC-Reserve) und der SG Leutershausen (32:21 gegen HSG Dudenhofen-M. II), die nach misslungenem Start jetzt Sechster ist. Die Überraschung des Spieltages leistete sich der GSV Eintracht Baunatal, der mit dem 28:30 gegen dem TV Gelnhausen nach vier Siegen erstmals verlor, aber Dritter bleibt.
SG Leipzig II – HSC 2000 Coburg II 31:23 (14:10)
Am Ende war es wieder fast nicht zu glauben, dass die Coburger nicht nur leer ausgingen, sondern erneut mit eine glatten Niederlage aus Sachsen nach Hause geschickt wurden. Der Spielbeginn mit den Rückstanden zwischen drei und vier Treffern von 1:4 bis 6:10 war zwar noch keinesfalls den Erwartungen gerecht, aber auch hier war die Leistung der HSC-Reservisten im Vergleich zum Gastgeber keinesfalls schlecht, nur war deren Torausbeute einfach etwas glücklicher. Im letzten Drittel der ersten Halbzeit wurden die Gelb-Schwarzen immer ebenbürtiger, aber trotz teils geschickter Bemühungen blieb es beim gleichen Vorsprung der Gastgeber. Gestützt auf eine bereits in HZ eins überaus aufmerksame Abwehr wurde nach dem Wechsel die nur mit elf Spielern angetretenen HSC-ler insgesamt stabiler und kamen einer Wende über 12:14 und 14:15 immer näher. Nach dem 16:16 handelte sich Coburg entgegen möglicher eigener Vorteile schnell wieder einen 16:18-Rückstand ein und dann kam nach dem 18:19 der in dieser Phase völlig unerwartete Knackpunkt. Die nicht gerade stets fehlerfreien Referees zeigten Nikola Franke nach einem Foul
statt einer Zeitstrafe zu aller Erstaunen „Rot“. Dieser Platzverweis war im Vergleich zu Vergehen auf der anderen einfach ungerecht und letztlich auch gleichbedeutend mit der Umkehr einer bis dahin recht ausgeglichenen Partie. Coburg konsterniert, war ab dem Zeitpunkt nicht mehr das was gezeigt wurde, war nun völlig von der Rolle und wurde dann von Leipzig mit einfachen Mitteln noch unverdient hoch geschlagen. Unter dem Strich war Trainer Ronny Göhl mit seiner Truppe, in der vor allem Andreas Wolf mit elf Treffern überzeugte, nur deshalb enttäuscht „weil wir nach gutem Spiel in den letzten Minuten so eingebrochen sind. Am kommenden Sonntag müssen wir bei der SG Bruchköbel antreten und dort über die ganzen 60 Minuten durchhalten.“
SR.: Jedrzejak / Kasten – Siebenmeter: 3-2/4 Zeitstrafen: 7/2 Rote Karte: 0/1
HSC 2000 Coburg II: Fabian Apfel (1), Tim Titze (Tor): Marvin Munoz (2), Nikola Franke, Lars Fichtner (5), Lukas Dude (2), Patrick Pernet, Jakob Knauer (2), Dominik Bühler, Kenny Schramm, Andreas Wolf (11/2).
Stimmen zum Spiel
Ronny Göhl (HSC-Trainer): Aufgrund von Fehlwürfen haben wir uns schnell einen Rückstand eingehandelt. Nach dem 3:7 kämpfen wir uns ins Spiel, gehen aber trotzdem mit 10:14 in die Pause. Wir kommen gestärkt in die 2. Halbzeit und bald zum Ausgleich. Und dann kommt in der 47./48. Minute die rote Karte gegen Franke, die absolut unangemessen war. Bereits vorher waren manche Entscheidungen wegen „im Zweifelsfall gegen uns“ ärgerliche Beobachtungen. Dass wir dann aber den Kopf hängen ließen war letztlich der Grund einer unbefriedigend hohen Niederlage, denn eigentlich hätten wir unbedingt etwas mitnehmen müssen.
Nikola Franke (HSC-Spieler): Leider 23:31 verloren! Fünfzig Minuten haben wir eine gute Abwehr gespielt. In der ersten Halbzeit zwar immer einen Rückstand hinterher laufen müssen. Die Abwehr war wie bereits erwähnt gut, haben vorne wieder nicht die Durchschlagskraft gehabt. Leider haben wir es bei 16:16 und 18:19 nicht geschafft, das Momentum auf unsere Seite zu ziehen. Wir haben dann, nach dem Rot gegen mich, den Faden verloren.
Bericht von Erich Bilek
Bild von Iris Bilek