HSC-Zweite im Stile einer Klassemannschaft/Den Meister aus Dresden bezwungen
Mit einem ganz tollen Endspurt hat die HSC-Reserve nicht nur die Liga gehalten, sondern war nach den imponierenden Erfolgen gegen Burgdorf II (32:28) und in Groß Bieberau (28:22) nun auch gegen den Meister aus Dresden nicht zu bezwingen. Die Mannschaft, verstärkt durch Stefan Lex und Florian Billek, spielte gegen den HC Elbflorenz, der zuvor in 17 Spielen ohne Niederlage geblieben war, wie aus einem Guss und besiegte den Favoriten hochverdient mit 28:24 Toren. “Jeder, der in der Halle war, hat gesehen wie, wir gewonnen haben und wir werden das jetzt gebührend feiern” so der überglückliche Trainer Ralf Baucke.
Das Remis von Eintracht Hildesheim bei TSV Burgdorf II ist nur ein Schönheitsfehler des Zweiten, der über ein Relegationsspiel gegen Heilbronn/Horkheim den Aufstieg noch schaffen kann. Die SG LVB Leipzig musste sich in eigener Halle dem MSG Groß Bieberau/Modau mit 26:28 Toren geschlagen geben und muss nun zusammen mit MSG Groß Umstadt (25:29 gegen HSC Bad Neustadt) und TV Kirchzell (30:33 bei HF Springe) versuchen, im nächsten Jahr, eine Klasse tiefer, den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen. Diese Tortur hat sich der HSC 2000 Coburg II erspart, der immer wieder zeigte, dass er in dieser Liga mithalten kann. TV Großwallstadt verlor bei HSV Hannover nicht nur mit 33:36 Toren, sondern musste zum Saison-Abschluss auch noch den 3. Rang an die HF Springe abgeben.
Immer wieder war es Andreas Wolf, der die Coburger Angriffe mit einem Tor abschloss
HSC 2000 Coburg II – HC Elbflorenz 28:24 (15:11)
In einer beinahe aussichtlosen Lage, das so wichtige Spiel ausgerechnet gegen den Meister absolvieren zu müssen, machte die Coburger Formation nach zwei überzeugenden Spielen noch stärker. Sie agierte im Spiel am Samstagabend in der Angerhalle gegen den Meister der 3. Liga Ost von vorne weg und ließ am Ende die Elbstädter an der Itz baden gehen. Das schnelle 0:1 nach 41 Sekunden war die einzige Führung des zu favorisierenden Gegners, der mit zunehmender Spieldauer aber zugeben musste, dass er sich die Partie bei einem möglichen Absteiger ganz anders vorgestellt hatte und dass dieser auch völlig verdient die beiden Zähler behalten hat. Bis es aber so weit war, sahen die fast 400 Tribünengänger sechzig Minuten lang eine hochinteressante und auch spannende Begegnung, die zudem auch noch überaus fair gewesen ist.
Die erfahrenen Bundesligaspieler Lex und Billek waren mit ihrer Erfahrung ein weiterer Stabilitätsfaktor und Andreas Wolf hielt, vor allem in Halbzeit II, mit seinen “Granaten” hielt seine Mannschaft immer wieder auf Abstand. Nach dem 9:3 eine ganz starke Phase der Dresdner, die beim 11:10 (22.) sogar etwas kritisch wurde. Der Gegner machte deutlich warum er Meister wurde, ohne aber den Widerstand der Coburger einzuplanen oder gar brechen zu können. Wolf, Andersson und Drude stellten in drei Minuten den geziemenden Abstand wieder her. Wolf mit dem 15:11 mit dem Halbzeitpfiff, sowie Kellner und Frank legten das scheinbar beruhigende 17:12 (32.) vor. Dresden gab sich aber noch keineswegs geschlagen, kam beim 17:15 wiederum ganz nahe, ehe die Tore von Franke und 2x Wolf zum 20:16 wieder für etwas Ruhe bei den Fans sorgte. Dennoch blieb es bei keinem Zuckerschlecken für die HSC-Aktiven.Elbflorenz offenbarte weiterhin seinen Siegeswillen, nahm nach dem 17:22 erneut eine Auszeit, aber Coburg war inzwischen so stark zusammen gewachsen und hatte das Spiel auch in fester Hand. Nach dem 18. Treffer der Gäste, die mit Tim Philip Jurguleit und Rene Boese (zusammen elf Tore) ihre stets treibenden Kräfte hatten, traf Wolf zweimal ins Schwarze, einmal sogar in Unterzahl, sodass zehn Minuten vor den Ende beim 25:18 die Jubelszenen der Fans auf der Tribüne bereits begannen. Am verdienten Erfolg konnte der HC Elbflorenz nun nichts mehr ändern, denn nach dem 25:21 machten Schramm und Lex mit den Treffern zum 27:21 knapp fünf Minuten vor dem Abpfiff alles klar und der Jubel kannte nach dem 28:24-Endstand von Schramm keine Grenzen mehr.
Tim Titze wieder mit einer außerordentlichen Leistung. Mit teils akrobatischen Paraden zog er den gegnerischen Werfern den Zahn.
Stimmen zum Spiel
Trainer Ralf Baucke: Ich muss meiner Mannschaft ein riesiges Kompliment machen. Sie haben von der ersten Sekunde an dem Gegner gezeigt, um was es hier geht. Wir haben gekämpft und großartig gefightet. Hätten wir während der Saison mehrere Spiele so mit der Einstellung gemacht, hätte es sicherlich nicht zu dem heutigen “Endspiel” kommen müssen. Im Großen und Ganzen eine prima kämpferische Leistung, super Abwehr, Tim Titze wieder phänomenal. Der Angriff über Andreas Wolf angeführt, sehr kompakte Leistung. Wir konnten über den Gegner wirklich die 60 Minuten dominieren. Der Gegner hat zwar alles versucht, aber wir waren an diesem Tag einfach besser.Co-Trainer Rony Göhl: Wir haben die Klasse gehalten. Ein geiles Spiel, wir haben von der ersten Minute angekämpft, haben uns nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Es war viel Aggressivität im Spiel. Tim Titze wieder einmal überragend, eine großartig geschlossene Mannschaftsleistung. Wir sind glücklich und genießen jetzt den Abend.Erich Bilek (ehem. Bezirksvorsitzender): Obwohl ich zum ersten Male nicht dabei sein konnte, für mich der schönste Sieg einer Mannschaft, da völlig unvorhersehbar, nach fast fünfzig Jahren reichlicher Erfahrung.SR.: Florian Reuther / Michael TobiaschZuschauer: 398 Zeitstrafen: 3 / 1 Siebenmeter: 2/2 – 3/4HSC 2000 Coburg II: Tim Titze, Patryk Foluszny (Tor): Dominik Baucke, Johan Andersson (3/2), Nikola Franke (4), Hajck Karapetjan, Stefan Lex (1), Benedikt Kellner (3), Lars Fichtner (3), Maximilian Drude (1), Florian Billek (2), Jonathan Rivera, Kenny Schramm (2), Andreas Wolf (9).
Bild von Dieter Bräutigam
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