Eine tolle Teamleistung hielt Erlangen beim unerwartet hohen Sieg in Schach

Im Spiel am Freitagabend zeigte sich der HSC 2000 Coburg II nach dem Sieg über Erlangen-Bruck nun im Duell der Bundesliga-Reserven dem HC Erlangen II ebenfalls gewachsen. Mit einer überaus konzentrierten Aufmerksamkeit hatte die Abwehr den Gästeangriff recht gut unter Kontrolle, vorne wurde geschickt agiert und mit  Andreas Wolf (13 Toren) gab es einen gnadenlosen Vollstrecker. Einen Durchhänger steckten die Coburger ebenfalls sehr gut weg und holten mit 29:22 Toren nach dem 19:19 ein unerwartet klares Resultat, mit dem die Erlanger nach Punkten (je 7:13) eingeholt wurden.

 

HSC 2000 Coburg – HC Erlangen II  29:22  (15:9)

Nicht nur die zwei schnellen Toren durch Lukas Dude und Jacob Knauer waren ein gutes Omen für das heimische Team, auch die Abwehr war sofort im Bilde und ließ den gefährlichen Solisten der Gäste kaum zur Entfaltung kommen. Es entspannte sich eine hochinteressant Partie, in der die Coburger auch im Angriff verdeutlichten, heute die Halle als Sieger zu verlassen. Am Ende war der Erfolg zwar unerwartet hoch, aber auch verdient, denn der HSC zeigte sich mannschaftlich geschlossen, hatte mit Tim Titze einen hervorragenden Torwart zur Stelle, mit Andreas Wolf einen Kanonier der Extraklasse und mit Jacob Knauer den Mann mit gutem Auge sowohl für Tore als auch für das Aufbauspiel. Coburg zeigte sich selbstbewusst, überstand die zwei Zeitstrafen in den Anfangsminuten, kam nach dem 4:4 (10.) immer besser in Fahrt und erzielten mit dem 9:5 (17.) bereits einen vielversprechenden Vorsprung. Erlangen brachte weder Wolf so richtig in den Griff und hatte, obwohl nicht gerade kleinlich verteidigend, auch gegen die am Kreis agierenden HSC-ler nicht nur Vorteile. Bis zum Seitenwechsel liefen die Coburger im Sturmlauf den Gästen mit 15:9 einfach davon. Erlangen kam jedoch gut gewappnet aus der Kabine, konterte geschickt und brachte den Gastgeber unter der Regie von Benedikt Kellner nach dem 12:16 (35.) beim 18:18 (43.) ein wenig in Verlegenheit. Diese hielt jedoch nicht lange an, denn  Erlangen wollte nun per Einzelaktionen  die Wende. Darauf hatte sich die HSC-Deckung jedoch schon bald wieder gut eingestellt und Torwart Tim Titze entschärfte im Notfall fast alle Würfe der trotzdem nie aufgebenden Gäste. Nach dem 19:19 gelang den teils zu überhastet werdenden Erlangern gegen die nun wieder gut ihr Spiel findenden Coburger nicht mehr viel. Patrick Pernet warf mit einem flachen Geschoß das 20:19 (47.), dem Wachruf zur HSC-Gegenattacke, mit der die Coburger durch Knauer (3), Wolf (2) und Bühler mit sechs Treffern am Stück das Überraschungsergebnis mit dem 26:19 vorbereiteten. Einziger Wermutstropfen: Die Fußverletzung von Marvin Munoz, die sich nach ärztlicher Untersuchung hoffentlich als nicht so schlimm herausstellen werden hofft nicht nur Trainer Ronny Göhl. Alles in allem ein erfreulich schöner Sieg, nicht weil es gegen den mit reichem Anhang gekommenen HC Erlangen ging, grundsätzlich ein Gegner wie alle anderen, sondern über die Art, wie dieser Sieg erspielt wurde.

HSC 2000 Coburg II: Tim Titze, Fabian Apfel (Tor); Max Preller, Marvin Munoz (1), Nikola Franke (2), Benjamin Beyer, Lars Fichtner, Jonas Wolter (1), Lukas Dude (3), Patrick Pernet (1), Jakob Knauer (7), Dominik Bühler (1), Kenny Schramm, Andreas Wolf (13).

 

Stimmen zum Spiel

Ronny Göhl (HSC-Trainer): Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Die Abwehr spielte aggressiv und gut vorbereitet auf die Erlanger Schützen Hoffmanns, Müller (nur je 1 Treffer) und Benedikt Kellner, die bewusste Voraussetzung für einen Erfolg. Zudem war Tim Titze in toller Form, der als alleiniger Torwart keinen Druck zeigte. Eine kleine Schwächephase in HZ 2, in der wir fünf Tore relativ schnell verschenkten wurde überstanden. Insgesamt ein Lob an die Mannschaft, die den Sieg mit sieben Toren verdient hat. Nun wollen wir in Dutenhofen nachlegen.

Till Riehn (HSC-Tainer): Den Sieg hat sich die Mannschaft mit einer sehr, sehr starken Teamleistung geholt und verdient. Wir waren in der Breite vielleicht doch die bessere Mannschaft. Bei Erlangen stachen Einzelspieler heraus, aber unsere Abwehr hat das fast über die volle Spielzeit super gemacht. Wenn Andi Wolf so trifft haben wir es von außen auch einfach – sie haben es auch geschafft, den Ball teils über vier/fünf Stationen mit Tempo zu spielen, fanden den Kreisläufer, es war  gefährlich. Ich freue mich, es war schön zuzuschauen, wie das funktioniert, wenn die Mannschaft in diesem Alter so flow ist.

Michael Häfner (HSC-Geschäftsführer): Wenn überhaupt, aber ein Sieg in dieser Höhe war nicht erwartet. Nach überragender 1. HZ zeigte Erlangen mehr Courage – das Spiel stand bei 19:19 Spitz auf Kopf. Das Mannschaft hat kühlen Kopf bewahrt und mit einer wirklich herausragenden Leistung in der Schlussviertelstunde bei nur noch 2 Gegentoren gezeigt, dass sie sich entwickelt und heute 60 Minuten aufopfernd für den Sieg gekämpft hat.

Benedikt Kellner (Ex-HSCler – Spielmacher bei Erlangen): Es ist immer wieder etwas besonderes zu seinem alten Verein zurück zu kehren. Ich wusste, dass es ein schwieriges Spiel wird und Coburg hat in den letzten Spielen gezeigt, dass ihre Tendenz deutlich nach oben geht, während wir in den letzten Spielen ein bisschen mit uns zu kämpfen haben. Wir haben es von Beginn an nicht so richtig geschafft den Zugriff zu bekommen.  In der zweiten Halbzeit haben wir sie dann schon fast, verfallen dann wieder in die alte Hektik, weil wir in dieser Situation zu viel wollen. Gegen Ende gehen wir dann volles Risiko und belohnen uns nicht bzw. schaffen es nicht den Rückstand aufzuholen.

Bericht von Erich Bilek

Foto Iris Bilek