Der HSC „van der Merwe“ Coburg hat den ersten Sieg in der neuen Saison eingefahren: Am Freitagabend gewann der Handball-Zweitligist HSC 2000 Coburg das Derby gegen den TV Großwallstadt mit 29:26 (14:13). Matchwinner bei den Vestestädtern war der dänische Torwart Kristian van der Merwe, der nicht nur mit 18 Paraden den unterfränkischen Traditionsverein zur Verzweiflung brachte, sondern auch zwei Treffer zum Heimsieg beisteuerte.
2.Bundesliga HSC 2000 Coburg – TV Großwallstadt 29:26 (14:13)
Wie der HSC in seinem ersten Heimspiel der neuen Saison zum Erfolg kommen will, war früh ersichtlich. Nachdem der TVG mit 2:1 in Führung gezogen war (4.), rollte der HSC-Express an. Mit zwei schnellen Gegenstößen nach vorherigen Fehlpässen stellte Coburg durch Max Jaeger und Florian Billek auf 4:2 (7.). Es sollten im ersten Durchgang aber die einzigen beiden Kontertore bleiben.
Die Gäste waren darauf aus, immer wieder ihren Kreisläufer Dino Corak anzuspielen. Darauf war die Coburger Abwehr aber vorbereitet und machte immer wieder mit viel Kampf und enormer Beinarbeit die Lücken zu. Und vorne? Da jagte Felix Jaeger den Ball aus dem Rückraum in den Winkel, tankte sich Tumi Steinn Runarsson aus schwieriger Position im rechten Rückraum durch und traf Max Jaeger von Linksaußen. Nach elf Minuten führten die Hausherren mit 7:3 – und TVG Trainer-Fuchs Michael „Schorle“ Roth reagierte mit einer Auszeit.
Der HSC legte starke erste 15 Minuten auf die Platte. Die Hauptgründe für Coburgs erstes kleines Polster: Die hohe Trefferquote im Angriff (80 Prozent) und Torwart Kristian van der Merwe, der zeitweise eine Quote von 57 Prozent gehaltener Bälle hatte. Wie unzufrieden Roth mit der Leistung seiner Mannschaft war, zeigte sich nach 15 Minuten. Nur vier Minuten nach seiner ersten Auszeit bat Roth seine Mannschaft beim Stand von 9:4 für den HSC erneut zum Rapport. Seine Mannschaft agierte zu selten so kreativ wie beim Treffer zum 6:10, als Rechtsaußen Görkem Bicer Kreisläufer Florian Mohr sehenswert bediente (18.).
Doch der unterfränkische Traditionsverein sollte sich steigern. Oder besser gesagt: Coburg ließ Großwallstadt zurück ins Spiel kommen. Roth hatte den zusätzlichen Feldspieler gebracht, um den Rückstand zu verkürzen. Und das gelang vor allem deshalb, weil sich der HSC nun im Angriff zu viele Fehlpässe erlaubt. Was zuvor noch flüssig aussah, stockte nun. Nach 26 Minuten hatte auch Gorr genug gesehen und nahm eine Auszeit. Seine Mannschaft hatte in den 15 Minuten zuvor lediglich drei Tore erzielt (12:9). Nach den ersten 30 Minuten war die Partie wieder völlig offen, nachdem Großwallstadts Florian Eisenträger per Siebenmeter zum 13:14 aus TVG-Sicht getroffen hatte. Der HSC hatte eine schwache zweite Hälfte des ersten Durchgangs gespielt, die Trefferquote rauschte auf 61 Prozent ab. Und das nutzte der als Geheimtipp gehandelte TV Großwallstadt aus.
Im zweiten Durchgang entwickelte sich ein hitziges, kampfbetontes Derby. Coburgs Deckung stand weitestgehend gut und van der Merwe hielt weiter stark. Der TVG schaffte es nun aber immer öfter, Kreisläufer Corak zu bedienen. Coburgs dänischer Torwart war es auch, der den HSC erstmals wieder mit zwei Treffern in Führung brachte (19:17, 42.). Es war van der Merwes zweiter Treffer des Abends. Kurz darauf erhöhte Billek per Konter auf 20:17 – und zündete in gewohnter Manier die Arena an. Das Spiel schien nun in Richtung HSC zu kippen – und der konnte sich auf Merlin Fuß und Felix Jaeger verlassen. Mit zwei Treffern in Folge hielt Fuß den Drei-Tore-Vorsprung, ehe Felix Jager krachend das 23:19 (50.) nachlegte. TVG-Trainer Roth reagierte prompt mit seiner dritten und letzten Auszeit. Nach einer weiteren Parade von van der Merwe erhöhte Felix Jaeger auf 24:19 (51.). Als Max Jaeger – natürlich nach einer van-der-Merwe-Parade – das 25:19 erzielte (52.), steuerte der HSC im Eiltempo Richtung Heimsieg.
Die Gegenwehr der Gäste schien nun endgültig gebrochen, aber die Hausherren hatten noch nicht genug und schraubten das Ergebnis in die Höhe. Beim 27:20 (56.) war das Spiel entschieden – oder doch nicht? Mit einem 4:0-Lauf war der TVG anderthalb Minuten vor Schluss plötzlich wieder in Schlagdistanz. Mit dem 28:24 machte Arkadiusz Ossowski aber endgültig den Deckel drauf. Letztlich gewann der HSC mit 29:26 und feierte den ersten Sieg der neuen Saison.
Die Statistik:
HSC 2000 Coburg: van der Merwe (18 Paraden, 2 Tore), Apfel (0 Paraden) – Runarsson (1), M. Jaeger (5), Dettenthaler (1), Bis, Glatthard, Fuß (4), Ossowski (1), Billek (7/3), Krone (1), Knauer (2), P. Valkovskis, Schäffer, Obranovic, F. Jaeger (5)
TV Großwallstadt: Boukovinas (8 Paraden, 1 Tor), Minerva (0 Paraden) – Salger, Klenk (3), Eisenträger (3/2), Bandlow (4/1), Schauer, Bicer (2/2), Strakeljahn, Redkyn, Wullenweber (3), Corak (3), Mohr (4), Stark (3), Kammlodt, Schalles
Schiedsrichter: Hörath (Zirndorf) / Hofmann (Bamberg)
Zuschauer: 1579Zeitstrafen: 2 (Bis, Fuß) – 5 (2x Mohr, Corak, Wullenweber, Strakeljahn)
Siebenmeter: 3/3 (Billek trifft alle Versuche) – 5/6 (Bicer scheitert an van der Merwe)
Spielfilm: 1:2 (4.), 4:2 (7.), 7:3 (11.), 9:4 (15.), 10:7 (20.), 12:10 (27.), 14:13 (30.), 14:15 (32.), 17:16 (37.), 19:17 (42.), 21:18 (46.), 23:19 (50.), 25:19 (52.), 27:20 (56.), 27:24 (59.), 29:26 (60.)
Beste Spieler: van der Merwe, F. Jaeger / Mohr
Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.
Bericht von Coburger Tageblatt
Bild von Svenja Stache