Mit zuletzt zwei Siegen hatten die Coburger ihre Top-Platzierung zementiert. Doch am Freitagabend folgte eine ebenso empfindliche wie vermeidbare Niederlage beim TV Hüttenberg, der seine Punkte für den Kampf um den Klassenerhalt braucht. Gewarnt waren die Oberfranken in jedem Fall nach dem 31:31 im Hinspiel.
2. Bundesliga TV Hüttenberg – HSC 2000 Coburg 27:25 (13:13)
Der Kampfgeist ist ein Trumpf, den der TV Hüttenberg immer ausspielt. Entsprechend groß war der Respekt von Coburgs Trainer Jan Gorr. „Das Spiel wird von Emotionen geprägt sein. Um erfolgreich zu sein, müssen wir das Hüttenberger Tempospiel unterbinden“, sprach der 45-Jährige kurz vor dem Anwurf an alter Wirkungsstätte ins Mikro. 2011 war es, als Gorr die Mittelhessen über die Relegation in die Bundesliga führte. Aktuell zählt für die Mannschaft von Trainer Stefan Kneer eine Etage tiefer allein der Klassenerhalt.
In den fünf Spielen in 2024 hatte es lediglich zu einem (klaren) Heimsieg gegen Liga-Schlusslicht EHV Aue gereicht. Den Unterschied zu Beginn machte in der mit 1400 Zuschauern fast ausverkauften Halle insbesondere Coburgs Torhüter Kristian Van der Merwe mit guten Paraden, während TV-Keeper Simon Höhne zumindest die ersten beiden Siebenmeter der Oberfranken abkochte.
Mit 8:6 führten die Oberfranken nach 15 Minuten, ohne spielerisch zu überzeugen gegen giftig-gallige Gastgeber, die nach knapp 17 Minuten ihre erste Zeitstrafe kassierten und kurz vor Ablauf der Unterzahl durch einen Konter das neunte Gegentor schlucken mussten durch den Treffer von Florian Billek, der wie sein Trainer auch eine Hüttenberger Vergangenheit hat – und der nach 23 Minuten den ersten Siebenmeter für Coburg verwandelte zur 10:8-Führung.
„Wir brauchen einen guten Start, um den Coburgern unser Spiel aufdrücken zu können. Die haben immer einen guten Plan und machen wenig Fehler“, hatte Ex-Nationalspieler Stefan Kneer prophezeit. Eine Vorgabe an sein Team, die mit Verzögerung eingelöst wurde, als die Hüttenberger mit einem 3:0-Lauf für die erste Coburger Auszeit sorgten (27.).
„Wir sind zu hektisch, zu fahrig“, hatte Jan Gorr da seinem Team vorgehalten, das durch Billeks nächsten verwandelten Siebenmeter (11:11) und dem Treffer von Felix Jaeger wieder in die Spur fand, sich zur Pausensirene aber mit einem – leistungsgerechten – 13:13 begnügen musste.
Besser wurde es nach dem Wechsel nicht. Im Gegenteil. „Das geht auf unsere Kappe, dass es minus Vier steht“, konstatierte ein komplett bedienter Jan Gorr in der nächsten Auszeit, denn nach der Pause ließen sich die Vestestädter regelrecht überrumpeln, lagen nach fünf Minuten urplötzlich mit 14:18 zurück, kassierten zusätzlich eine Zweiminuten-Strafe für Runarsson nach dessem harten Einsteigen – und schluckten zwei weitere Gegentreffer zum 14:20 aus Coburger Sicht.
Der siebte Feldspieler bringt nur kurzfristig Erfolg
In der Folge setzte Jan Gorr im Angriff auf einen siebten Feldspieler und hatte mit dieser Maßnahme mit drei schnellen Toren durch Max Jaeger (2) und Billek tatsächlich Erfolg – kurzfristig zumindest. Denn ihre Rhythmusstörungen bekamen die Coburger nicht mehr los. Wieder wurden Böcke geschossen, wieder ließen sich die Hüttenberger nicht lange bitten, die nach 45 Minuten erneut mit sechs Treffern führten (23:17).
Damit spielten die Oberfranken fortan auch gegen die Uhr und sowieso gegen die Kulisse, die ihrem Team von den Rängen die nötige Energie gab. Es blieb bis zum Schluss bei den sieben Coburger Feldspielern im Angriff, die aber für jeden Treffer hart arbeiten mussten.
Beim 27:24 stellten die Gäste als finale Verzweiflungstat auf offene Manndeckung um, was lediglich noch ein Siebenmetertor von Billek brachte.
Wieder besser machen wollen es die Coburger am Ostermontag (17 Uhr) in heimischer Halle gegen den HC Elbflorenz.
Den gesamten Bericht findet ihr bei unserem Medienparter dem Coburger Tageblatt.
Bericht von Coburger Tageblatt
Bild von Iris Bilek