HSC-Zweite scheitert mit 23:24 beim Schlusslicht; Sechs Tore fast noch aufgeholt
Der mit einigem Zutrauen vorgenommene Versuch, in der Partie beim Schlusslicht der 3. Liga Ost den zweiten Auswärtssieg zu holen, ging für die HSC-Reserve in Bruchköbel völlig daneben. Nur eine knappe Viertelstunde konnten sich die Gelb-Schwarzen richtig durchsetzen aber das reichte nicht, einen zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstand aufzuholen. Am Ende mussten sich die Coburger mit einer nicht erwarteten 23:24-Niederlage geschlagen geben und verpassten es deshalb, sich im Mittelfeld der Tabelle festzusetzen. Der HSC bleibt weiterhin mit nur einem Zähler Vorsprung auf dem Rang vor den drei Abstiegsplätzen. Dass ein Sieg Rang sieben eingebracht hätte, zeigt erneut die große Ausgeglichenheit in der Liga. Allein ausgenommen davon der Tabellenführende TV Großwallstadt, der mit dem deutlichen 28:17-Erfolg bei TV Gelnhausen seine Topform erneut unter Beweis stellte. Wie in Bruchköbel endeten drei weitere Begegnungen nur mit einem Treffer Differenz, darunter die Partie zwischen dem neuen Laternenträger TV Gelnhausen und SG Leutershausen (28:29) und das 26:24 von Eintracht Baunatal über Bad Blankenburg wurde nach dem 22:22-Gleichstand auch erst in den Schlussminuten entschieden. HC Erlangen II (4.) schlug mit 34:22 über Groß-Bieberau/Modau wieder einmal kräftig zu, während der HSC Bad Neustadt mit 21:29 Toren bei HC Magdeburg unerwartet klar unterging.
SG Bruchköbel gegen HSC 2000 Coburg II 24:23 (13:9)
Am Ende mussten die Coburger eine bittere Niederlage einstecken, obwohl die Reise zum Tabellenletzten mit viel Selbstvertrauen angetreten wurde. Letztlich wurde der HSC-Zweiten erneut bewusst, dass man in dieser Liga mit nur einer halbseidenen Vorstellung nichts erben kann, ganz egal auf welcher Position der Gegner platziert ist. Dabei war die Torfolge für die Coburger bis zum 4:5 trotz der frühen Zeitstrafen für Kellner und Rivera gar nicht so schlecht. Insgesamt fehlte dem Coburger Spiel jedoch die klare Linie. Im Angriff ging vieles daneben und auf die üblicherweise verlässliche Deckungsarbeit war auch kein großer Verlass. So machte man es dem Gegner hin und wieder etwas zu einfach, nach dem 2:0 und 10:6 (24.) kristallisierte sich bis zum Seitenwechsel eine klare 13:9 Führung für den SG Bruchköbel heraus, da half auch die Auszeit von Trainer Martin Röhrig nach nur eine Viertelstunde nicht weiter.
Mit einem vergebenen Strafwurf und dem 9:15-Rükstand (35.) begann die zweite Halbzeit wenig zuversichtlich und die kurz danach erfolgte Disqualifikation von Marvin Munoz, der sich mit vier Treffern bis dahin bestens empfahl, sanken die Coburger Aussichten noch mehr. Langsam kam dann aber doch noch Licht in das Getriebe der Gäste, die peu á peu spielerisch zulegten obwohl es beim Fünf-Tore-Rückstand nach Zwei-Minuten-Strafen für TW Tim Titze und LA Kenny Schramm blieb (22:17 – 48.). Coburg blies nun mit aller Macht zum Gegenangriff. Die Auszeit von Bruchköbel nach dem 23:20 half nicht, Coburg war jetzt am Drücker. Fing dann aber doch noch das entscheidende 22:24 ein, denn nach dem 23:24 exakt nach 57 Minuten verteidigten die Gastgeber mit allen verfügbaren Mitteln ihren hauchdünnen Vorteil in dem nun auf dem Kopf stehenden Spiel endgültig, als nach dem Timeout von HSC Coach Röhrig 5 Sekunden vor dem Ende, drei Sekunden später Jonas Heuer die Zwei-Minuten-Strafe nicht beachtete, um den möglichen Coburger Gleichstand zu verhindern. Fazit dieser Partie: Coburg verlor die einkalkulierten Punkte am Ende sogar etwas unglücklich, war aber mit den über (zu) weite Strecken gezeigten schlechten Aktionen selbst schuld daran.
Statistik
HSC 2000 Coburg II: Tim Titze, Patryk Foluszny (Tor); Marvin Munoz (4), Ronny Göhl (1), Lukas Dude (1), Jannik Merkwirth, Benedikt Kellner (3),, Patrick Pernet (1), Maximilian Drude (1), Jonathan Rivera, Jakob Knauer (3), Dominik Bühler (1), Kenny Schramm (3), Andreas Wolf (5).
Schiedsrichter.: Gunnar Bayer / Andreas Jakob
Zuschauer: 425
Siebenmeter: 5/2 – 5/3
Zeitstrafen: 9/6
Disqualifikation: 1/1
Stimmen zum Spiel
Ronny Göhl (1 Treffer): Wir kamen schlecht ins Spiel, lagen aber trotzdem nur mit vier Toren zur Pause zurück, obwohl der Angriff wirklich katastrophal spielte und die Abwehr keinen Zugriff bekam. Erst nach einer Dreiviertelstunde fangen wir an richtig zu spielen. Das war keine positive Leistung. Wir haben zwar mit viel Biss gekämpft, aber unser Spiel nicht so umgesetzt wie wir wollten.
Kenny Schramm (3. Tore): Wir haben in der ersten Halbzeit die entscheidenden Zweikämpfe nicht gewinnen können, weshalb Bruchköbel mit vier Toren zur Halbzeit vorne lag. In der zweiten Halbzeit haben wir es vor allem in den letzten Minuten durch agressives Verteidigen geschafft, die Angriffe von Bruchköbel zu stoppen und durch gut herausgespielte Aktionen Tor um Tor heranzukommen. Leider hat es am Ende nicht wenigstens zu einem Punkt gereicht.
Bericht von Erich Bilek
Bild von Iris Bilek